Index, ETFs & aktiv gemanagte Fonds
Index, ETF, aktiv gemanagter Fonds – Begriffe, die einem immer wieder begegnen, wenn man sich etwas mit Geld beschäftigt. Aber was bedeuten diese Wörter genau? In unserem neuen Beitrag veranschaulichen wir diese Fachausdrücke.
Was ist ein Index?
Indizes gibt es in verschiedenen Anlageklassen. Für Aktien, aber auch Anleihen oder Rohstoffe. Hier konzentrieren wir uns auf Aktienindizes. Diese sind zumeist bekannt und werden in den Wirtschaftsmedien laufend publiziert.
Anstatt sich die Entwicklung aller Aktien eines Marktes ansehen zu müssen, gibt der Blick auf den Börseindex (lies dazu auch: Was macht die Börse?) einen schnellen Überblick über das Marktgeschehen. Der Index ist also eine Art „Zusammenfassung des Marktes“. Die Indexentwicklung eines Tages, eines Monats oder auch eines Jahres ist die Summe der Wertentwicklungen aller im Index enthaltenen Aktien. Der Aktienindex ist somit der Indikator eines gesamten Aktienmarktes (einer Branche, einer Region o.ä.).
ATX, Dax & Co
Als bekannte Beispiele lassen sich der Euro Stoxx 50 Index, der die 50 größten Unternehmen Europa beinhaltet sowie der deutsche Dax-Index mit den größten 40 börsenotierten Unternehmen Deutschlands, nennen. Die größten Unternehmen Österreichs sind im ATX-Index abgebildet. Der vermutlich wichtigste Index weltweit, der Standard & Poors 500 Index (S & P 500) aggregiert die Entwicklung der 500 größten Unternehmen der USA.
Wie ist ein Index konstruiert?
Üblicherweise ist ein Index nach Marktkapitalisierung gewichtet. Was heißt das? Die Marktkapitalisierung eines Unternehmens ergibt sich aus der Multiplikation der Anzahl der Aktien mit deren Börsekurs.
Unternehmen A:
10.000 Aktien à EUR 500,– Kurs = EUR 5.000.000,– Marktkapitalisierung
Unternehmen B:
12.000 Aktien à EUR 330,– Kurs = EUR 3.960.000,– Marktkapitalisierung
Die Firmen mit der höchsten Marktkapitalisierung, also mit dem größten Firmenwert, sind im Index am stärksten gewichtet.
So sind beispielsweise ein bekannter Smartphone-Hersteller mit 6,86 %, der weltweit größte Online-Händler mit einem Gewicht von 4,33 % im S&P500 enthalten. Ein Kreditkartenanbieter ist hingegen mit 0,24 %, ein Sportkleidungsproduzent mit 0,53 %, der Hersteller von Cornflakes & Co. mit 0,06 % gewichtet (Stand: Februar 2022).
Die Kursentwicklung der Indexschwergewichte gibt tendenziell die Richtung der Indexentwicklung vor.
Aus Sicht eines Anlegers bedeutet das: Wer passiv in den Index investiert, kauft also vor allem die – gemessen an der Marktkapitalisierung – großen Aktien. Auch die Aufnahme in einen großen Index erfolgt erst, wenn die Marktkapitalisierung auf ein entsprechendes Niveau angestiegen ist. Dadurch werden vor allem „gut gelaufene“ Aktien in einem Index neu aufgenommen. Aktien, die hingegen an der Börse – aus welchem Grund auch immer – abgestraft wurden, laufen Gefahr, aus dem Index ausgeschlossen zu werden.
Aktiv gemanagte Investmentfonds
Bei aktiv gemanagten Investmentfonds wird die Gewichtung einer Aktie im Fonds vom Fondsmanager bestimmt. Auch, ob eine Aktie im Fonds überhaupt Berücksichtigung findet, obliegt der Entscheidung des Fondsmanagers.
Spielt ein Index bei den Entscheidungen des Fondsmanagers demnach gar keine Rolle? Hier gilt es zu unterscheiden: Es gibt Fonds, die aktiv unter Bezugnahme auf einen Referenzwert (=Index oder mehrere gewichtete Indizes) gemanagt werden. Andere Fonds werden hingegen ohne Bezugnahme auf einen Referenzwert gemanagt. Ob ein Fonds mit oder ohne Bezugnahme auf einen Referenzwert verwaltet wird ist in den „Allgemeinen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID)“ ersichtlich. Bei Bezugnahme auf einen Index: Welcher Index bzw. gewichtete Referenzwert als Basis dient wird von der Kapitalanlagegesellschaft in diesem auf der Website abrufbaren Dokument transparent ausgewiesen.
Merkmale von ETFs und aktiver Fonds
Merkmale | ETFs | Raiffeisenfonds |
---|---|---|
Investmentansatz | Abbildung eines Index, die Performance ist nahezu ident mit der Indexentwicklung | Fonds mit oder ohne Bezugnahme auf einen Referenzwert (Index) |
Kosten | Geringe Produktkosten | Tendenziell höhere Produktkosten |
Handel | Fortlaufender Handel über die Börse | Kauf über die Fondsgesellschaft zum täglich errechneten Wert |
Nachhaltigkeit | ETFs haben mehr oder weniger starke Nachhaltigkeitsfilter | Unser aktives Fondsmanagement agiert nach strengem, mehrfach ausgezeichnetem Nachhaltigkeits-Investmentansatz |
Welche Investmentstrategie wird von Raiffeisen Capital Management genutzt?
Raiffeisen Capital Management steht für aktives Fondsmanagement. Wir berücksichtigen finanzielle und bei der überwiegenden Anzahl unserer Fonds nachhaltige Aspekte bei der Aktien- und Anleihenauswahl. Wir sind überzeugt, dass eine selektive Auswahl einzelner Wertpapiere von Vorteil ist.
Bleiben wir bei Aktieninvestments: Mit gezieltem „Stock Picking“ lassen sich attraktive Wachstumstitel, Qualitätsaktien und „Hidden Champions“ – also höchst erfolgreiche Unternehmen, die zuletzt möglicherweise weniger in der Gunst der Anleger standen, ausfindig machen. Anders formuliert: Eine akribische Einzeltitelauswahl ist in der DNA unseres Fondsmanagement-Prozesses verankert.
Natürlich haben auch passive Investmentstrategien Vorzüge. Insbesondere im Dachfondsmanagement oder in der digitalen Vermögensverwaltung nutzen wir deshalb ETFs taktisch oder strategisch. Weder aktives Fondsmanagement noch passives Investieren können vor Schwankungen und möglichen Kapitalverlusten schützen. Zusätzlich gilt für alle Veranlagungsformen: vergangene Performanceergebnisse lassen keine Rückschlüsse auf künftige Ergebnisse zu.
Du möchtest ein Anlageprodukt der Raiffeisen Bankengruppe kennenlernen, dass aktives und passives Investieren vereint? Unsere digitale Vermögensverwaltung WILL nutzt aktive Fonds von Raiffeisen Capital Management gemeinsam mit ETFs. Mehr zu diesem Anlageprodukt erfährst du bei deiner Beraterin oder deinem Berater in der Raiffeisenbank.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand: März 2022
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Ein Investmentfonds unterliegt nicht der Einlagensicherung.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
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