Zinserhöhung der EZB für Juli erwartet
Die EU-Kommission hat ihre Konjunkturerwartungen für das laufende Jahr gesenkt. Statt um 4 % soll die Wirtschaft in der EU heuer nur noch um rund 2,7 % wachsen. Gleichzeitig wird die Inflationsrate vorerst sehr hoch bleiben, die Arbeitslosenquote ist auf einem Rekordtief. Die EZB (Europäische Zentralbank) hat bereits für Juli eine erste Zinserhöhung signalisiert und will noch vor dem Ende des dritten Quartals die Ära der negativen Leitzinsen beenden. Wie es aktuell am Kapitalmarkt aussieht, liest du hier!
USA: Zinserhöhung bereits im Mai
Die US-Notenbank (Fed) hat bei vergleichbaren Inflationsraten einen radikaleren Kurs von Zinsanhebungen geplant. Sie erhöhte bereits im Mai die Zinsen um 0,5 %. Weitere Schritte dürften in den kommenden Monaten folgen. Die US-Notenbank ist sehr zuversichtlich, dass ihre rasante Straffung der Geldpolitik nicht zu einer Rezession führen wird. An den Märkten überwiegt diesbezüglich die Skepsis. Es gibt nicht viele Beispiele, wo der Fed tatsächlich eine „sanfte Landung“ der Konjunktur gelang.
Wachstumssorgen in China
Anders stellt sich die Lage in China dar, wo nicht Inflationsängste, sondern Wachstumssorgen dominieren und deshalb Zinssenkungen und staatlicher Stimulus für die Wirtschaft an der Tagesordnung stehen.
Aktienmärkte erholten sich wieder
Die Aktienmärkte starteten schwächer in den Mai, erholten sich aber zum Monatsende. Gesamt gesehen gab es jedoch kaum veränderte bzw. sogar leicht positive Wertentwicklungen gegenüber Ende April. Sogenannte „Value Aktien“, also relativ günstig bewertete Titel, schnitten dabei zumeist am besten ab. Viele Technologieaktien, die Stars der letzten beiden Jahre, taten sich abermals schwer.
Die Quartalsberichte in diesem Sektor, vor allem aber die Geschäftsausblicke für den Jahresverlauf, ließen die Aktienkurse der betroffenen Firmen oftmals einbrechen. Sollten die USA und/oder größere Teile der Weltwirtschaft in eine baldige und/oder tiefe Rezession abgleiten, besteht bei den Aktienkursen weiteres Risiko nach unten. Derzeit ist ein solches Szenario aber keineswegs gewiss und nur eines von mehreren möglichen. Denkbar sind ebenso eine zwar abgeschwächte, aber weiterhin recht robuste Konjunktur und rückläufige Inflationsraten ab der zweiten Jahreshälfte. Für einen solchen Fall scheinen einige Aktien nach den jüngsten Kursrückgängen eher zu niedrig gepreist.
Anleihen: Luftholen vor dem nächsten Schub?
Die Kurse an den Anleihemärkten zeigten sich im Mai unverändert bis leicht höher. Die Aufwärtsdynamik bei den Renditen hat spürbar nachgelassen. Ob dies nun ein Luftholen ist vor dem nächsten Schub nach oben oder vielleicht ein zumindest vorläufiger Hochpunkt der Renditen, bleibt abzuwarten. Speziell die langen Laufzeiten beginnen aber damit, einen verschlechterten Konjunkturausblick und tendenziell fallende Inflation einzupreisen. Die kurzen Laufzeiten „kaufen“ den Notenbanken für´s Erste weiterhin ihre Zinsanhebungspläne „ab“.
Ölpreis strebt nach oben
Bei den Rohstoffen war das Bild im Mai stark gespalten. Lies dazu auch: Warum sich die Preise erhöhen – wissenswerte Details. Industrie- und Edelmetalle gaben vielfach kräftig nach, während der Ölpreis weiterhin nach oben strebt und abermals deutlich zulegte. Gegenbewegungen gab es auch bei den Währungen. Der Euro erholte sich um fast 2 % gegenüber dem US-Dollar. Generell korrigierte die bislang starke US-Währung in den letzten Wochen etwas. Ob dies bereits der Beginn einer langfristigen Trendwende ist oder nur ein Zwischenstopp, lässt sich noch nicht sagen. Fakt ist allerdings, dass der Dollar, gemessen an der tatsächlichen Kaufkraft, inzwischen stark überbewertet ist.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Juni 2022
Die Angaben beruhen auf dem Wissensstand des Verfassers Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. zum Erstellungszeitpunkt.
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