Nachhaltig leben – bringt´s das?
Ich finde mich immer wieder in Diskussionen, in denen die eine Seite sagt: „Du musst nachhaltiger leben, weniger fliegen, weniger Fleisch essen!“. Die andere Seite meint jedoch: „Das hilft doch alles nichts. Es braucht strengere Regelungen und Gesetze vom Staat, sonst ändert sich gar nichts! Was kann ich schon im Kleinen tun?“. Was ist nun richtig? Lies hier gute Gedanken für eine nachhaltigere Welt und einen stressfreien Zugang dazu.
Beides ist möglich
Die Wahrheit ist: Es braucht beides. Ein Engagement auf der Ebene des Einzelnen, des kleinen Mannes bzw. der kleinen Frau sozusagen „von unten nach oben“, genauso wie eine Steuerung durch Gesetze und Regulierungen „von oben nach unten“: z. B. Bepreisung des Kohlendioxid-Ausstoßes von Unternehmen, Verbot von Einweg-Plastikflaschen oder auch Förderungen für wünschenswerte Maßnahmen (z. B. Ölkesseltausch, Photovoltaik-Anlagen) und viele mehr.
Wenn es klare Richtlinien gibt, in welche Richtung es gehen soll (Top-down), ist jede:r auch viel motivierter, seinen Beitrag (Bottom-up) zu leisten. Es geht also um ein „sowohl, als auch“ – wie so oft im Leben – und kein „entweder, oder“.
Engagement der Bevölkerung – Bottom-up
Fakt ist, dass die Bottom-up-Strategie, das heißt das Engagement eines jeden einzelnen, in eine nachhaltigere Welt einzahlt. Der kleine Beitrag beim Einkaufen, beim Reisen, im Alltag, der jedem möglich ist. Wie du beim Einkaufen noch bewusster auf Nachhaltigkeit achten kannst, liest du hier: Worauf achten, wenn man bewusst einkaufen will.
Das Schöne daran ist, dass die meisten diesen Weg ohnehin gerne mitgehen und teilweise sogar sehnsüchtig darauf warten, dahingehend geführt zu werden. Etwas Gutes zu tun ist für jeden motivierend, einen Beitrag zur Verbesserung der Welt zu leisten, setzt irrsinnige Kräfte frei und bringt oftmals erstaunlichen Antrieb in Menschen und Gruppen. Auch wenn nicht jedes Projekt gelingen mag, steht außer Zweifel, dass sich das Engagement lohnt.
Vorgaben von oben – Top-down
Gleichzeitig braucht es eine Top-down-Klimastrategie, es braucht die Vorgabe von Regeln und Gesetzen. Sie geben notwendige Orientierung und schaffen für alle gleiche Voraussetzungen. Sie haben allgemeine Geltung und verhindern „Trittbrettfahrer:innen“, die sich auf den Leistungen anderer ausruhen und selbst nichts zur Lösung beitragen.
Staaten können den Transformationsprozess in eine nachhaltigere Welt auch durch Förderungen beschleunigen – sowohl für Privatpersonen als auch für ganze Industrien. Ein gutes Beispiel ist die Voest Alpine AG und deren Umstellung der Stahlproduktion von Kohle auf Strom. Hier kannst du nachlesen, worauf in unseren nachhaltigen Produkten verzichtet wird: Aus Geld wird gut.
Menschen wollen nachhaltig etwas beitragen
Untersuchungen zeigen, dass die Mehrheit der Menschen motiviert ist, etwas beizutragen (z. B. oekostrom.at). Die Politik wird jedoch nur dann eine Neuausrichtung von Wirtschaft und Verkehr wagen, wenn sie weiß, dass es dafür wirklich Bereitschaft in der Bevölkerung gibt.
Laut wissenschaftlichen Untersuchungen kann eine erfolgreiche Umweltpolitik nur durch ein komplexes, dynamisches Zusammenspiel von Politik, Medien, Wissenschaft & Bevölkerung funktionieren (Quelle: oekologisches-wirtschaften.de).
Top-down und Bottom-up einfach erklärt
Diese beiden Zugänge, der Top-down-Ansatz (vom Allgemeinen zum Einzelnen), und das Pendant dazu, der Bottom-up-Ansatz, werden auch in den unterschiedlichsten Bereichen der Wissenschaft sowie der Wirtschaft kombiniert, z. B. auch im Fondsmanagement.
Beim Top-down-Ansatz wird von oben begonnen: Die Daten der Volkswirtschaften, z. B. jene von Industrie- und Schwellenländern, stehen für die Analyst:innen und Fondsmanager:innen im Mittelpunkt. Das Wachstum und die Prognosen des Bruttoinlandsproduktes (BIP) des jeweiligen Landes werden genau betrachtet. Kriegerische Auseinandersetzungen und geopolitische Spannungen werden dabei eingerechnet. Darauf aufbauend werden von den Analyst:innen die Prognosen für das Wirtschafts- und Marktverhalten gestellt.
Bottom-up: Fokus auf das Unternehmen
Beim Bottom-up-Ansatz wiederum steht das einzelne Unternehmen im Fokus. Hier spielt der Gesamtmarkt eine untergeordnete Rolle. Einzelunternehmen werden gesucht, genau begutachtet und deren Potenziale ausgelotet:
- Funktioniert das Geschäftsmodell, ist es tragfähig?
- Gibt es ein sukzessives Gewinnwachstum?
- Gibt es Zukunftschancen?
Die sich daraus ergebenden Kennzahlen für die Beurteilung (z. B. das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Buchwert-Verhältnis) oder die Dividendenrendite werden anschließend in die Analyse eingearbeitet. Lies dazu auch „Die 5 wichtigsten Kennzahlen bei Fonds„.
Bewährt hat sich die Kombination beider Zugänge – sowohl beim Management von Fonds, als auch in der Nachhaltigkeit.
Initiativen, die Mut machen
Wir stehen vor gesellschaftlichen Veränderungen, die nicht von heute auf morgen vollzogen werden können. Deswegen ist es wichtig, gut zu informieren und jeden laufend einzubeziehen.
In Österreich und auch weltweit gibt es eine Vielzahl von regionalen Initiativen, z. B. Energiegemeinschaften, generationenübergreifende Gemeinschaftswohnprojekte, Mobilitätslösungen für den ländlichen Raum uvm. Viele davon sind einer breiten Öffentlichkeit (noch) nicht bekannt. Einen guten Überblick über tausende österreichische Projekte und Initiativen bietet der Klima- und Energiefonds. Hier werden tolle Möglichkeiten aufgezeigt, wie man als Unternehmer:in oder Privatperson aktiv werden kann. Eine Vernetzung und Bekanntmachung dieser dezentralen Lösungsansätze ist wichtig. Sie zeigen, was bereits möglich ist und machen Mut zur Nachahmung. Denn eine echte Transformation der Gesellschaft muss auch aus dieser selbst heraus kommen.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Mai 2023
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