Frauen, denkt an morgen!
Mit ca. 23 %* ist der Vermögensunterschied zwischen den Geschlechtern, der Gender-Wealth-Gap, noch immer gravierend. Das liegt einerseits daran, dass Frauen vielfach weniger verdienen. Andererseits auch daran, dass viele Frauen ihr Erspartes konservativer anlegen. In einem gemeinsamen Pressegespräch haben Beate Wolf (Vorstand, Valida Plus), Heike Arbter (Head of Structured Products, Raiffeisen Centrobank AG) und Ingrid Szeiler (Chief Investment Officer, Raiffeisen KAG) über die Gründe gesprochen, warum Frauen im Vergleich zu Männern weniger finanzielle Mittel für ihre Pension zur Verfügung haben. Und – wie sich das ändern lässt.
Fast 80 % der Frauen können von staatlicher Pension nicht leben
In einer im Jahr 2018 von der Valida beauftragten Studie liegt der von Frauen geschätzte, verfügbare Betrag für die staatliche Pension im Durchschnitt bei 935 Euro pro Monat. Das sind um 43 % weniger an Mitteln als dies Männer für sich einschätzen (durchschnittlich 1.334 Euro). Nur 7 % der befragten Frauen gehen davon aus, dass sie von ihrer staatlichen Pension gut leben können (13 % der Männer). 79 % der Frauen verneinen das.
Mehr Information in digitaler Form
Insgesamt wünschen sich Frauen mehr Informationen über Möglichkeiten der Pensionsvorsorge. Fast zwei Drittel der befragten Frauen (64 %) geben in der genannten Studie an, digitalen Zugang zu diesen Informationen haben zu wollen. Allerdings trifft das nicht nur auf die Pensionsvorsorge zu: Auch bei anderen Vorsorgemöglichkeiten und Finanzthemen wünschen sich Frauen gut aufbereitete und digital zugängliche Informationen zu den entsprechenden Produkten.
Nicht „auf bessere Zeiten“ warten
Was den Vermögensaufbau betrifft, können Frauen selbst aktiv werden. Und mit etwas mehr Mut beim Anlegen würden sie bei entsprechender Risikobereitschaft die Chancen auf höhere Erträge deutlich verbessern.
Uns geht es darum, Frauen bewusst zu machen, dass sie ihren Vermögensaufbau aktiv steuern können. Es ist wichtig, auch finanziell in die Gänge zu kommen. „Nicht auf die sprichwörtlich ‚besseren Zeiten‘ zu warten“, so Ingrid Szeiler, Chief Investment Officer (CIO) in der Raiffeisen KAG.
Viele Frauen seien traditionell in Produkten investiert, die zwar grundsätzlich sicher seien, aber seit Jahren keine wesentlichen Erträge mehr abwerfen würden.
Risiken – langfristig betrachtet?
Der Respekt vor Kapitalmarktveranlagungen ist vor allem bei Frauen ausgeprägt. Diese würden oft Sicherheit zulasten der Ertragschancen wählen, so Szeiler. Langfristige Betrachtungen würden allerdings zeigen, dass – bei breiter Streuung in unterschiedliche Wertpapierklassen – Kapitalmarktinvestitionen gute Chancen hätten, sich positiv zu entwickeln.
Dies zeigt ein Blick auf die Performance der unterschiedlichen Assetklassen in den letzten 20 Jahren. Untersucht wurde die Wertentwicklung von 16 unterschiedlichen Anlageklassen. Jedes Jahr haben durchschnittlich mehr als 74 % davon positiv performt. Nur in zwei Anlageklassen lag in den letzten 20 Jahren dieser Wert unter 50 %, dafür in neun Jahren bei über 80 % und darüber. In einer noch langfristigeren Betrachtung der Renditen in Lokalwährung war 2018 das drittschlechteste Jahr seit 1901.
Doch für langfristige Investoren ist ein Ausreißer wie das vergangene Jahr meist kein gröberes Problem. Kapitalmarktinvestments sind keine Einbahnstraße, weder nach oben noch nach unten“, so Szeiler. Wichtig wäre: „konsequentes Dranbleiben“.
Aktien erhöhen Ertragschancen
„Breite Streuung ist ein wichtiges Thema bei Kapitalmarktveranlagungen“, so die Fondsexpertin. In einem ersten Schritt gehe es für Frauen (und natürlich auch für Männer) einmal darum, die Ertragschancen der bereits bestehenden Veranlagungen zu evaluieren. Bei Fondsinvestments hätten Anlegerinnen und Anleger eine Form der Streuung bereits im Produkt selbst enthalten. Denn diese investierten nicht nur in ein Wertpapier, sondern gleich in mehrere. Wer eine noch breitere Streuung – beispielsweise in unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien und Anleihen und unterschiedliche Branchen und Regionen wünsche – der sei mit einem gemischten Fonds sehr gut aufgestellt. Denn diese würden global in unterschiedliche Aktien- und Anleihefonds investieren, die wiederum oft in verschiedenen Branchen und Märkten veranlagt seien, so Szeiler. In der Praxis, also an den Nettozuflüssen, zeige sich jedenfalls, dass sehr viele Anlegerinnen und Anleger diese breit gestreuten Produkte bevorzugten.
Fondssparen** ab 50 Euro monatlich
Eine Möglichkeit, Kapitalmarktveranlagungen einmal auf die Probe zu stellen, wäre mit einem Fondssparplan zu beginnen. Fondssparen ist bereits ab 50 Euro im Monat möglich. Ein wichtiges Merkmal des Fondssparens ist neben dem niedrigen Einstiegsbetrag die Möglichkeit, den Einzahlungsmodus nach der aktuellen persönlichen Lebenssituation zu steuern. Konkret heißt das, dass die monatliche Einzahlung jederzeit erhöht, reduziert oder unterbrochen werden kann. Auch eine größere Zuzahlung ist zu jedem Zeitpunkt möglich. Mehr zum Thema Fondssparen und wie Sie Ihren persönlichen Fondssparplan berechnen können, finden Sie hier: Fondsrechner.
Nachhaltig anlegen
Während der Jahre 2008 bis 2018 hat sich die Kaufkraft der Spareinlage abzüglich KESt und unter Berücksichtigung der Inflation um ungefähr 15 % reduziert. „Wenn die Inflation höher ist als die Zinsen, verliert das Ersparte an realem Wert.“, erklärt Heike Arbter, Head of Structured Products bei der Raiffeisen Centrobank AG. Eine Geldanlage in ein Sparbuch oder in einen Bausparvertrag kann daher in einem Umfeld niedriger Zinsen und steigender Inflation keinen nachhaltigen Erfolg erzielen.
Nach der Finanzkrise haben die Sicherheit der Geldanlage sowie die ethischen und ökologischen Aspekte für Frauen an Wichtigkeit gewonnen. Vor allem junge Anlegerinnen unter 40 legen starken Wert auf die Nachhaltigkeit der Anlage. „Obwohl Frauen sich seltener als Männer an den Kapitalmarkt wagen, investieren sie in der Regel vorsichtiger, nachhaltiger und überlegter als Männer“, so Heike Arbter. Interessantes zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie in unseren Artikeln der Rubrik Nachhaltigkeit oder auf investment-zukunft.at.
*Quelle: Vermögensunterschiede nach Geschlecht in Österreich und Deutschland: Eine Analyse auf der Personenebene 168, Julia Groiß, Alyssa Schneebaum und Barbara Schuster; Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft Nr. 168, Working-Paper-Reihe der AK Wien; September 2017.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: März 2019
**Fonds sind kein Sparbuch und unterliegen nicht der Einlagensicherung. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
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