6 hilfreiche Tipps, wie du Greenwashing erkennen kannst!
Ich frage über eine gängige Suchmaschine das Wort „Nachhaltigkeit“ ab und bekomme sagenhafte 369 Millionen Suchergebnisse ausgeworfen. Gleich stellt sich mir die Frage: Ist Nachhaltigkeit auch wirklich überall dort drin, wo es draufsteht? Und wann spricht man vom sogenannten Greenwashing? Ich mache mich auf die Suche und finde 6 nützliche Hinweise, die auch dir helfen können, Greenwashing zu erkennen!
Definition von Greenwashing der Arbeiterkammer1
Irreführende Mitteilungen zum ökologischen Nutzen eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Organisation, um ein Unternehmen als umweltfreundlicher darzustellen, als es tatsächlich ist.“
Wie Greenwashing erkennen?
In vielen Fällen ist es für uns Konsumentinnen und Konsumenten oft schwer, die Aussagen des Greenwashing überprüfen zu können. Diese 6 Hinweise helfen dir jedoch, Greenwashing leichter aufzudecken:
1. Fehlende Nachweise
In der Produktbeschreibung werden Aussagen über ein Produkt getroffen, welche nicht durch unabhängige Stellen verifiziert oder durch aussagekräftige Studien belegt werden können.
Verifizierte, vertrauenswürdige Labels sind zum Beispiel:
– Österreichisches Umweltzeichen
– Ecolabel – das europäische Umweltzeichen
– Blauer Engel – deutsches Umweltzeichen
Hier kannst du nach Gütesiegeln suchen: Gütesiegel-Check. Weitere Informationen zum Thema Umweltschutzlabels findest du auch hier: Worauf achten, wenn man umweltbewusst einkaufen will?. Möchtest du auch deinen Urlaub ganz im Zeichen des Umweltschutzes verbringen, dann findest du hier bestimmt das passende Hotel: umweltzeichen-hotels.at.
2. Unklar definierte Aussagen
Der Hersteller verwendet Begriffe, die ähnlich wie beispielsweise das streng zertifizierte „bio“ klingen, aber die Kriterien dafür nicht einhalten. Es empfiehlt sich, derart verwendete Begriffe, die einem nicht geläufig erscheinen, zu hinterfragen oder besser auf Produkte zurückzugreifen, die mit verifizierten Labels gekennzeichnet sind.
3. Irreführende oder symbolische Labels
Das Unternehmen verwendet von unseriösen Instituten stammende oder selbst erfundene Labels, die praktisch keinen Aussagewert haben. Ein großer Versandhändler entwickelte sein eigenes Gütesiegel, welches teilweise auf öffentlichen, anerkannten Gütesiegeln basiert, aber auch auf willkürlich selbstdefinierten Kriterien. Dadurch wird die Aussagekraft für KonsumentInnen verwaschen. Merkwürdig anmutende oder fremd klingende Gütesiegel also unbedingt mit Vorsicht genießen.
4. Unwahre Aussagen oder Bilder
Der Hersteller arbeitet mit faktisch unzutreffenden Werbebotschaften. Dies kann textlich passieren, zum Beispiel wird „ein fairer Umgang mit Mitarbeitern“ propagiert, ohne einen Nachweis dafür zu erbringen. Oder es werden irreführende Bilder eingesetzt: Kühe auf Weiden, Schweine auf Blumenwiesen oder Hühner im Freien werden gezeigt, obwohl die Tiere ihr Leben in Ställen verbringen.
Pflichtkennzeichnungen
Um Derartigem auf die Schliche zu kommen, braucht es etwas Hintergrundwissen. Bei Eiern beispielsweise ist es relativ einfach: Hier gibt es eine Pflichtkennzeichnung, die als Teil des Erzeugercodes auf dem Ei aufgedruckt ist.
Beginnt die Ziffer mit einer „0“ steht dies für Bio-Haltung, beginnt sie mit einer „1“ für Freilandhaltung (d. h. die Hühner haben eine Auslauffläche) und mit einer „2“ am Anfang für Bodenhaltung. Die Ziffer 3 vorne würde Käfighaltung bedeuten, was in Österreich ja ohnehin verboten ist.
In Deutschland gibt es seit 2019 eine Kennzeichnung der Tierhaltungsform für abgepacktes Fleisch. Für Österreich ist bis Ende des Jahres eine ähnliche Regelung geplant, die Orientierung geben soll.
5. Fehlende Aktivitäten
Manche Unternehmen betonen symbolisch die Relevanz von Nachhaltigkeit bzw. benennen das Thema in ihrem Auftritt, können aber tatsächlich kaum Aktivitäten aufweisen, um dies zu untermauern. Beispielsweise wechselte ein Mineralölkonzern auf ein grün-gelbes Sonnenlogo und installierte Solarstromanlagen auf einigen Tankstellen, ohne im Kerngeschäft Verbesserungen vorzunehmen. Auch hier ist eine gründliche Recherche bzw. Hintergrundwissen gefragt.
6. Versteckte Zielkonflikte
Hier wird ein Produkt zum Beispiel wegen einer einzelnen Eigenschaft als umweltfreundlich beworben (beispielsweise hat es eine recyclebare Verpackung). Andere Produkteigenschaften jedoch (wie etwa ein hoher Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel in der Produktion) sind umweltschädlich – dennoch wird die Umweltfreundlichkeit hervorgehoben.
Zugegeben: Es erfordert etwas Zeit, Aufwand und Hintergrundwissen, sich über externe Zertifizierungen und Gütesiegel zu informieren – aber es lohnt sich auf jeden Fall! Je genauer du über das Thema Bescheid weißt, umso mehr Sicherheit hast du bei der Auswahl des richtigen Produktes, umso weniger fühlst du dich dem Markt ausgeliefert und umso mehr leistest du einen wichtigen Beitrag zum Umwelt-, Klima- und/oder Tierschutz.
Greenwashing vermeiden mit diesen 2 Links
Einen noch umfangreicheren, alphabetisch gereihten Überblick über die wichtigsten Gütesiegel und deren Aussagekraft findest du hier unter „die wichtigsten Zeichen und Labels“: utopia.de/siegel-guide.
Für Genussmomente ohne schlechtem Gewissen: Unter ethikguide.org/lebensmittel-guetesiegel findest du die 13 wichtigsten Lebensmittel-Gütesiegel auf einen Blick.
Wenn du dich hin und wieder mit diesen Marken beschäftigst und sie dir immer geläufiger werden, fällt dir das bewusste, nachhaltige Einkaufen und jegliche Produktentscheidung nach und nach leichter.
Nachhaltig investieren mit Gütesiegel
Auch für nachhaltige Investments gibt es Gütesiegel und Zertifizierungen, die gute Qualität kennzeichnen. Bei Raiffeisen Capital Management wird zudem eine hauseigene Nachhhaltigkeitsexpertise mit strengem Reglement angewendet und die in Frage kommenden Einzelunternehmen werden genauestens überprüft. Branchen wie Atomenergie, Waffen, Tabakindustrie, Pornografie und viele mehr werden von vornherein ausgeschlossen. In diesem Interview unseres Nachhaltigkeits-Fondsmanagers Michael Huber findest du noch mehr Infos darüber: Es reicht nicht, nur ESG2-Ratings heranzuziehen.
Die Nachhaltigkeitsfonds von Raiffeisen Capital Management sind mit zwei der wichtigsten europäischen Gütesiegel ausgezeichnet: das Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte sowie das Siegel des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG-Siegel). Mehr über unsere zertifizierten Fonds findest du hier: rcm.at/guetesiegel.
Wie du nicht nur beim Einkaufen, sondern auch mit deiner bewussten Entscheidung für eine bestimmte Geldanlage etwas zur besseren Zukunft unseres Planeten beitragen kannst, erfährst du hier: Aus Geld wird gut.
Du möchtest wissen, wie bekannte Produkte im Greenwashing-Check abschneiden bzw. selbst einen Greenwashing-Verdacht melden? Dann schau dir den Greenwashing-Check des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) an: vki.at/greenwashing-check.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: August 2022
1 Arbeiterkammer-Studie: Raiffeisen Capital Management zählt zu den glaubwürdigsten Anbietern nachhaltiger Finanzprodukte rcm.at/ak-studie
2 ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Gesellschaft) und Governance (Unternehmensführung)
Aufgrund der Lesbarkeit verzichten wir im Text auf das Gendern. Sämtliche personenbezogene Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung.
Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente bzw. ab 1.1.2023 die Basisinformationsblätter der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds stehen unter www.rcm.at unter der Rubrik „Kurse und Dokumente“ in deutscher Sprache zur Verfügung.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
Bildquelle: shutterstock.com