Corona, Inflation und Geldpolitik verunsichern die Märkte
Die neu aufgetretene Omikron-Mutation des Covid 19-Virus, kräftig steigende Neuinfektionen, neuerliche Lockdowns und die allgemeine Geldpolitik verunsichern die Märkte. Die Details dazu liest du hier.
Verbesserungen in USA und China
In den USA schauen die Konjunkturdaten weiterhin recht gut aus. In China haben sie sich zuletzt erstmals seit längerem sogar verbessert. Das Bild in Europa ist grundsätzlich ebenfalls positiv, wird aber getrübt durch kräftig steigende Covid 19-Neuinfektionen (aktuelle Corona-Zahlen für Österreich kannst du hier nachlesen) und neuerlichen Lockdowns in etlichen Ländern. Diese werden zwar das wirtschaftliche Leben bei weitem nicht so stark einschränken wie die Lockdowns in den ersten Wellen der Pandemie. Sie werden aber die wirtschaftliche Erholung neuerlich verzögern.
Neue Mutation Omikron
Zu Monatsende schürte zudem die neu auftretende Omikron-Mutation des Virus Befürchtungen, dass die gesamte Weltwirtschaft erneut stark in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Ob diese Sorgen gerechtfertigt sind oder bestehende Impfungen und bereits durchgemachte Infektionen auch gegen diese Mutation gut schützen, wird sich erst in einigen Wochen zeigen. Eine Wiederholung der Krise des 2020er Jahres wird derzeit aber ausgeschlossen.
Geldpolitik verschiebt Kürzungen
Etwas Entspannung zeichnet sich hingegen an der Inflationsfront ab. Die Preise für Energieträger und viele andere Rohstoffe gaben in den letzten Wochen teilweise kräftig nach. Das sowie die drohende Verschärfung bei der Pandemie könnte die US-Notenbank (Fed) dazu bewegen, ihre angedachten geldpolitischen Straffungen aufzuschieben. Von der Fed selbst war diesbezüglich zuletzt zwar eher das Gegenteil zu hören. Die Märkte aber haben bereits gepreiste Zinsanhebungen sowohl für die USA als auch die Eurozone bereits wieder ausgepreist bzw. auf spätere Zeitpunkte verlagert. In Summe sind die Unwägbarkeiten in den letzten Wochen sehr viel größer geworden, was sowohl bei den volkswirtschaftlichen Daten als auch auf den Finanzmärkten entsprechend erhöhte Schwankungen nach sich ziehen dürfte.
Österreichs Aktienmarkt schlägt sich gut
Den Aktienmärkten bekam der Cocktail aus geldpolitischem Gegenwind und neu aufflackernden Pandemiesorgen im November nicht so gut. Nach anfänglichen Kurszuwächsen ging es in der zweiten Monatshälfte fast überall abwärts. Vor allem einige stark von Rohstoffexporten abhängende Märkte verloren angesichts fallender Öl-, Gas- und Metallpreise überdurchschnittlich. Auch viele europäische Börsen gaben im Zuge der vielerorts steigenden Infektionszahlen sowie kräftiger Zinsanhebungen (Zentral- und Osteuropa) etwas stärker nach. Österreichs Aktienmarkt behauptete sich überdurchschnittlich gut. Zum Monatsende beschleunigte das Bekanntwerden der Omikron-Mutation den Abwärtsdruck, ebenso wie eine deutlich veränderte Tonlage der US-Notenbank. Nur wenige Tage nach seiner Bestätigung im Amt für weitere vier Jahre korrigierte Notenbankchef Powell die Inflationseinschätzung und strich das in diesem Zusammenhang bisher stets verwendete Wort „vorübergehend“ aus dem Sprachgebrauch. Zugleich stellte er in Aussicht, die Anleihekäufe schneller zu reduzieren als bislang angedeutet.
Anleihen von Geldpolitik unterstützt
Auf vielen Anleihemärkten kam es zu Kursanstiegen (= Renditerückgängen) im November, vor allem in längeren Laufzeiten. Eine Ausnahme waren Schwellenländeranleihen in Hartwährung. Neuerliche Pandemiesorgen, der dadurch eingetrübte wirtschaftliche Ausblick, rückläufige Rohstoffpreise und die veränderte Inflationsrhetorik der Fed waren Faktoren, die die Anleihekurse unterstützten. Der Euro gab im November abermals gegenüber vielen Währungen nach. Inzwischen hat er seit Jahresbeginn gegenüber allen wichtigen Weltwährungen (mit Ausnahme des Yen) recht kräftig abgewertet: jeweils fast 8 % gegen Dollar und Rubel, rund 5 % gegenüber dem Pfund und über 10 % gegenüber dem chinesischen Yuan.
Die ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Dezember 2021.
Die Angaben beruhen auf dem Wissensstand des Verfassers Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. zum Erstellungszeitpunkt. Zu beachten ist, dass Prognosen keine verlässlichen Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zulassen.