Asset Allocation: Nicht alle Eier in einen Korb legen!
Den ersten Milliardär, den viele als Kind kennenlernten, war Dagobert Duck. Er ist in Geld geschwommen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dagobert setzte auf Bargeld und zu seiner Lieblingsbeschäftigung gehörte es, durch seinen Geldspeicher zu schwimmen. Ist Bargeld wirklich die beste Wahl bei der Geldanlage? Dagobert dürfte wohl nichts von Wertpapieren und der passenden Asset Allocation gehört haben. Was es damit auf sich hat, erklären wir hier.
Verteilen ist der Schlüssel zum Anlageerfolg
Wichtig bei der Geldanlage ist eine möglichst optimale Aufteilung. Aber auf welche Anlageklassen und in welcher Aufteilung sollten Anlegerinnen und Anleger mit ihrem langfristig frei verfügbaren Vermögen setzen? Welche Möglichkeiten bieten sich?
Was ist eine Anlageklasse?
In einer Anlageklasse fasst man Vermögenswerte zusammen, die eine sehr ähnliche Charakteristik aufweisen.
So bilden zum Beispiel:
- Euro-Anleihen europäischer Staaten eine Anlageklasse,
- Anleihen von Unternehmen eine weitere.
Wichtige Anlageklassen im Überblick
Vorteile | Nachteile | |
---|---|---|
Bargeld | Keine/kaum Spesen; jederzeit verfügbar | Zinsen in der Regel geringer als die Inflationsrate; Inflation nagt an der Kaufkraft |
Immobilien | Konstante, inflationsindexierte Mieterträge; mögliche Wertsteigerung | Hohe Immobilienpreise; beachtliche Kaufnebenkosten; Vermietungsrisiko; Leerstände |
Gold | Gilt als Krisenwährung und somit sicherer Hafen | Keine Zinsen; hohe Wertschwankungen; physisches Gold: Die Lagerung/Aufbewahrung ist mit Risiko und/oder Kosten verbunden. |
Staatsanleihen | Euro-Staatsanleihen: sicherer Hafen in Krisenzeiten; Länder wie Österreich und Deutschland weisen eine sehr hohe Bonität (Schuldnerqualität) auf | Deutschland, Österreich und viele weitere weisen eine geringe Rendite auf (Erträge niedriger als aktuelle Inflation). |
Unternehmensanleihen | Rendite und Risikoaufschlag des Schuldners ist von dessen Bonität abhängig. Es wird nach guten Bonitäten („Investment Grade“) und geringen Bonitäten („High Yield Anleihen“) unterschieden. | Risikoaufschläge unterliegen hohen Schwankungen; höheres Ausfallrisiko bei Schuldnern geringerer Bonität. |
Anleihen in Fremdwährung | Zusätzliches Potenzial durch die Bewegungen der Fremdwährung zum Euro | Zusätzliches Risiko durch die Bewegungen der Fremdwährung zum Euro |
Aktien | Miteigentum an Unternehmen, die Kursentwicklung (und Dividende) sind vom Geschäftsverlauf des Unternehmens (Umsatz, Gewinn etc.) abhängig; langfristig attraktive Ertragschancen | Unternehmerisches Risiko wird eingegangen, d. h. bei einer einzelnen Aktie ist ein Totalverlust möglich (deshalb breite Streuung in Fonds empfehlenswert). |
Öl und Industriemetalle | Preis nach Angebot und Nachfrage; anziehende Konjunktur = steigende Nachfrage und umgekehrt. | Bei Wirtschaftsabschwung ist mit fallenden Rohstoffpreisen zu rechnen; geopolitische Risken; Lagerkosten; kein Zinsertrag. |
Asset Allocation: taktisch und strategisch
Um die oben genannten Nachteile bzw. Risken zu reduzieren, investiert der bzw. die Fondsmanager:in innerhalb eines Fonds in verschiedene Assetklassen. Wieviel Prozent des Vermögens er bzw. sie in eine Assetklasse mischt, wird als Anlagemix oder „Asset Allocation“ bezeichnet.
Diese Asset Allocation wird durch das Fondsmanagement über einen längeren Zeitraum festgelegt. Man spricht von der sogenannten „Strategischen Asset Allocation“. In regelmäßigen Abständen wird die Ausrichtung überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Grund für die regelmäßige Überprüfung der Asset Allocation ist die Kenntnis, dass sich einzelne Assetklassen in verschiedenen Marktphasen unterschiedlich entwickeln. Anders formuliert: Es entwickeln sich nicht alle „Assets“ immer gleich gut oder gleich schlecht.
Indem die einzelnen Assetklassen gut aufeinander abgestimmt werden, erhält man eine breite Streuung und hat somit einen ausgleichenden, stabilisierenden Effekt zur Folge.
Kurzfristige Anpassungen an aktuelle wirtschaftliche Rahmenbedingungen, nennt man “Taktische Asset Allocation“. Darüber berichten wir in einem separaten Beitrag.
Asset Allocation im Detail
Ein Aktienfonds mit globaler Ausrichtung könnte theoretisch in zigtausende Unternehmen über die weltweiten Börsen investieren.
Anfangs ist es deshalb sinnvoll, Leitplanken, die das Anlageuniversum begrenzen, zu definieren. Innerhalb dieser Guidelines wird meist eine strategische Aufteilung auf Regionen und/oder Branchen vorgenommen.
Als Vergleichsmaßstab dient häufig ein passender Aktienindex. Dessen Zusammensetzung und Gewichtung stellt für den Aktienfonds oftmals den groben Rahmen dar.
Wie die Auswahl der einzelnen Titel vor sich geht, können Sie in „Wir verraten Ihnen, was es mit aktiven Fondmanagement auf sich hat“ nachlesen.
Nachhaltigkeitskriterien immer wichtiger
Neben der Finanzanalyse hat ein weiterer Aspekt, die Analyse von Nachhaltigkeitskriterien in Bezug auf Umwelt, Mitarbeiter:innen und Unternehmensführung, in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen.
Unternehmen, die als chancenreich und – mit Blick auf den Börsenkurs – als günstig oder fair gepreist eingeschätzt werden, haben Potenzial, in einen Aktienfonds aufgenommen zu werden.
Wie das Fondsmanagement grundsätzlich eine Aufteilung vornimmt, hängt von der Zielsetzung und Ausrichtung des jeweiligen Fonds ab.
Hätte Dagobert Duck damals schon vom Prinzip der Asset Allocation gewusst, hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit seinen Geldspeicher gegen Investmentfonds getauscht.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: März 2021, aktualisiert im April 2023
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
Bildquelle: shutterstock