Kaufkraftverlust! Was tun?
Die Inflation ist auf dem höchsten Stand seit den 1980er-Jahren. Was hat das für Konsequenzen? Welche Auswirkungen hat der Kaufkraftverlust auf die Geldanlage? Was kannst du tun, um die Auswirkungen der Inflation abzufedern? Dies erfährst du in diesem Beitrag.
Inflationsextrem hat keinen Bestand
Zuerst die gute Nachricht: Die zuletzt hohen Inflationswerte werden heuer keinen Bestand haben. Denn viele der Sonderfaktoren (starker Energiepreisanstieg, großflächige Preisanstiege auf Grund von Konjunkturerholung und Lieferengpässen) werden sich heuer nicht wiederholen. Das Preisniveau bleibt damit zwar durchaus hoch, aber der zusätzliche Anstieg im heurigen Jahr (= Inflationsrate) fällt wohl deutlich geringer aus.
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Besserung am Arbeitsmarkt
Und noch eine gute Nachricht: Inzwischen ist der Arbeitsmarkt wieder ähnlich fest wie vor Corona, die Arbeitslosenrate nahe der Tiefs der letzten Jahrzehnte. Mit anhaltend überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum bleibt auch der Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft überdurchschnittlich hoch. Das dürfte für zunehmend höhere Lohnabschlüsse sorgen. In den USA ist diese Entwicklung mit einem Lohnwachstum von über 4 % p.a. bereits voll im Gange.
Die schlechte Nachricht: Angesichts der starken Nachfrage kann die Mehrheit der Unternehmen diese höheren Lohnkosten (samt gestiegener Rohstoffpreise etc.) über höhere Verkaufspreise weitergeben. Gut für die Aktionäre dieser Firmen, weil damit die Unternehmensgewinne steigen. Eine Entwicklung, die die Inflationsrate in den kommenden Jahren in Österreich und der Eurozone deutlich höher erwarten lässt als in den Jahren vor Corona.
Bei Nullverzinsung größerer Kaufkraftverlust
Bei vermeintlich risikolosen Geldanlagen mit praktisch Nullverzinsung wird damit der Kaufkraftverlust in nächster Zeit eher noch größer. Obwohl das Ersparte auf Tiefzinssparbüchern nun schon seit 12 Jahren kontinuierlich an Kaufkraft verliert. Denn: Ist die Inflationsrate höher als das Zinsniveau kann man mit Ersparnissen mit jedem Jahr weniger kaufen.
Ideen für Sachwerte
Zum Glück ist ein möglicher Lösungsweg einfach: Der Inflation begegnet man am besten, indem man in Sachwerte anlegt. Hier besteht die Chance, dass sich deren Wert mit der Inflationsrate nach oben mitbewegt.
Gold
Vorteile
- Inflationsschutz über sehr lange Zeiträume
- Möglichkeit zur weiteren Streuung seiner Geldanlagen
- geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen
Nachteile
- sehr starke Kursschwankungen ähnlich dem Aktienmarkt
- keine laufende Erträge oder Zinsen
- fällt tendenziell im Kurs, wenn in den USA die Zinsen steigen (wie für die nächsten zwei Jahre erwartet).
Immobilien
Vorteil
- laufende Mieteinnahmen
- Mieteinnahmen sind inflationsindexiert
- deutlich geringere Preisschwankungen als Aktien
- mögliche steuerliche Vorteile
Nachteile
- sehr hohe Transaktionskosten
- illiquide
- potenziell arbeitsintensiv
- bereits sehr teuer bewertet und damit nur sehr niedrige (Miet-)Rendite
Unternehmensbeteiligungen (Aktien)
Aktien erscheinen uns im aktuellen Umfeld nach wie vor chancenreich, um Kaufkrafterhalt und (reale) Vermögenssteigerung zu realisieren, wiewohl auf mögliche Kapitalverluste hingewiesen werden muss.
Folgende Argumente sprechen für Aktien:
- Bei einem Aktien(markt)investment geht es nicht darum, eine Handvoll Aktien zu kaufen und das Beste zu hoffen, sondern: breit über Länder und Branchen gestreut an der globalen Wirtschaft und deren Unternehmen beteiligen. Als Miteigentümer dieser Unternehmen profitierst du von deren Erträgen (Dividendenzahlungen) und möglicher langfristiger Wertsteigerung.
- Warum langfristige Wertsteigerung? Unbestritten, einzelne Firmen gehen immer wieder pleite. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen erwirtschaftet über die Zeit jedoch Erträge und wird in Summe immer wertvoller. Denn auch Unternehmen sind Sachwerte, deren Wert mit der Inflation nach oben geht. Zusätzlich wächst die Wirtschaft langfristig und die Gewinne dieser Unternehmen werden entsprechend in Summe ebenfalls größer und die Unternehmen damit wertvoller.
- Diese skizzierte Entwicklung läuft jedoch nicht linear ab. Beträchtliche Schwankungen der Marktpreise dieser Unternehmensbeteiligungen (Aktien) sind zu berücksichtigen. Was sollte man daher beachten? Eine ausreichende Behaltedauer. Denn auch eine Rezession oder Krise und der damit einhergehende Kursrückgang am Aktienmarkt geht wieder vorbei. Allgemein ist davon auszugehen, dass einige Zeit später die Wirtschaft größer ist als zuvor und über kurz oder lang die Unternehmen in Summe wertvoller werden. Dies war jedenfalls in der Vergangenheit über lange Zeiträume immer der Fall. Zusätzlich freut man sich Jahr für Jahr über Dividendenauszahlungen (die in Summe selbst in einer Rezession zwar reduziert, aber meist doch ausgeschüttet werden). Derzeit erwirtschaften z. B. europäische Aktiengesellschaften, wie sie in großen Indizes und Fonds vertreten sind, im Durchschnitt einen jährlichen Unternehmensertrag von rund 7 % pro Aktie – Platz genug für gute Dividendenausschüttungen und die Aktien sind nach unserer Meinung nicht zu teuer bewertet.
Ob, wieviel und in welche Sachwerte du investieren solltest und wieviel an Kursschwankungen du bereit bist zu tolerieren, klärst du am besten im Gespräch mit einer erfahrenen Beraterin/einem erfahrenen Berater in deiner Raiffeisenbank.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Erstelldatum: Jänner 2022.
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
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