Coronavirus beeinflusst auch die Kapitalmärkte
Das Coronavirus verunsichert nicht nur die Allgemeinheit. Auch die Kapitalmärkte haben sich im vergangenen Monat von dieser Unsicherheit anstecken lassen. Die Wirtschaft Chinas ist für die gesamte Weltwirtschaft von Bedeutung und eine Epidemie könnte somit erhebliche negative Auswirkungen haben, selbst wenn sie auf China beschränkt bleibt.
Das Coronavirus und sein Einfluss auf die Konjunktur
Während die Weltwirtschaft noch um eine durchgreifende Erholung ringt, ist mit dem Coronavirus unvermittelt eine neue und durchaus ernstzunehmende Bedrohung aufgetaucht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lassen sich seriöse Vorhersagen über etwaige Auswirkungen noch nicht anstellen. Noch besteht eine gute Chance, dass die Corona-Epidemie im Verlauf ungefähr dem SARS-Virus von 2003 folgt. In diesem, wohl bestmöglichen Szenario, dürften die negativen volkswirtschaftlichen Effekte überschaubar und zeitlich begrenzt bleiben. Lediglich die Erholung der chinesischen Volkswirtschaft könnte sich um einige Monate verzögern.
Eine Belebung des weltwirtschaftlichen Wachstums im ersten Halbjahr 2020 bleibt derzeit noch immer das wahrscheinlichste Szenario. Wenngleich die Gefahr wächst, dass sich diese weiter nach hinten – in den Sommer/Herbst – verschiebt. Ungewiss ist, unabhängig vom Coronavirus, wie stark dieser Aufschwung ausfällt und wie weit er tragen wird. Die Notenbanken werden bis auf weiteres expansiv bleiben (größere Inflationsanstiege sind nicht in Sicht) und auch fiskalisch ist eher mit Unterstützung zu rechnen. Zeichen dafür, dass sich ein etwaiger moderater Konjunkturaufschwung über weite Teile dieses Jahres erstrecken können. Mit einem solchen Umfeld dürften sowohl Aktien- als auch Anleihemärkte ganz gut leben können.
Coronavirus und die Aktienmärkte
Im Jänner setzten die Aktienmärkte ihre Kurszuwächse zunächst fort. Gegen Monatsende drehten die meisten Aktienbörsen aber ins Minus. Wachstumssorgen im Zusammenhang mit dem Coronavirus brachten die Kurse etwas unter Druck. Der Kursrückgang im Jänner hielt sich insgesamt aber in engen Grenzen und ist harmlos im Vergleich zu den starken Zugewinnen des Vorjahres. Zumeist gaben die Aktienindizes zwischen einem und drei Prozent nach.
Unverändert ist die extrem lockere Geldpolitik der Notenbanken die stärkste Stütze für die Aktienmärkte. Hinzu kommen vor allem in den USA anhaltende starke Aktienrückkäufe vieler Unternehmen. Beides kann die Kurse auch 2020 weiter nach oben treiben. Die Erwartungen der Marktteilnehmer auf deutlich steigende Unternehmensgewinne sollten im weiteren Jahresverlauf aber auch tatsächlich erfüllt werden, sonst könnte es schwierig werden mit weiteren Kurszuwächsen. Nicht zu vergessen sind die bestehenden Herausforderungen und Unwägbarkeiten, vor allem auf politischem Gebiet. Handelskriege, Brexit, die Wahlen in den USA sowie geopolitische Konflikte können jederzeit stärkere Kursbewegungen hervorrufen. Mit dem Coronavirus ist eine weitere und derzeit schwer kalkulierbare Komponente hinzugekommen.
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Erfreuliche Kursanstiege bei Anleihen
Die Anleihemärkte starteten mit Kursanstiegen in das neue Jahr, wobei vor allem Staatsanleihen gefragt waren. Sie profitierten nicht zuletzt von den neuen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Unabhängig davon macht die weiterhin recht fragile globale Konjunktur größere Kursrückgänge (=Renditeanstiege) bis auf weiteres wenig wahrscheinlich. Gleichzeitig bleiben die Notenbanken auf absehbare Zeit expansiv, was die Kurse zusätzlich unterstützt. Weitere Zinssenkungen für die unmittelbar anschließenden Monate sind derzeit aber nicht in Sicht. Speziell in den bonitätsschwächsten Segmenten könnten die Ausfallsraten in den kommenden Quartalen etwas anziehen, doch ist dies bereits weitgehend eingepreist. Gute Selektion und ein Fokus auf Qualität bleiben unerlässlich, sowohl in den entwickelten Ländern als auch bei Schwellenländer-Anleihen.
Die Welt blickt somit gespannt auf China und wie es mit dem Coronavirus weitergeht. Wenn wir jedoch vom wahrscheinlichsten Szenario ausgehen, werden sich die negativen volkswirtschaftlichen Effekte in Grenzen halten und ein etwaiger moderater Konjunkturaufschwung könnte sich über weite Teile des heurigen Jahres erstrecken.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Februar 2020
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