Bleibt die Inflation so hoch?
Das Jahr 2022 hat begonnen, wie das Jahr 2021 geendet hat – mit ungewohnt hohen Inflationsraten. In Österreich zuletzt + 5,9 % im Jahresvergleich. Wird derart hohe Inflation zur neuen Normaliät?
Fakt ist, dass die Inflationsrate auch in den letzten Jahrzehnten immer wieder stark schwankte: Von Null oder leicht negativ bis zu Spitzenwerten von rund 4 % war immer wieder alles dabei. Der langfristige Durchschnitt lag seit der Euro-Einführung trotzdem „nur“ bei rund 2 % – dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB).
Ölpreis treibt Inflation
Grund für diese starken Inflationsschwankungen waren meist Energiepreise (insbesondere der Ölpreis). Und das ist auch diesmal der Auslöser: Als während der Corona-Rezession der Ölpreis unter 40 USD einbrach, fiel dadurch auch die Inflation vorübergehend auf fast 0 %. Jetzt sehen wir die Gegenbewegung, die durch den Krieg in der Ukraine und Sorge vor reduzierten Energielieferungen aus Russland noch zusätzlich angeheizt wird. Lies dazu auch hier: Ukraine und Russland beherrschendes Thema.
Ein weit höherer Ölpreis als vor einem Jahr führt auch zu einer deutlich höheren allgemeinen Inflationsrate. Selbst wenn der Ölpreis ab jetzt auf diesem hohen Niveau bleibt, geht die Inflationsrate (die ja immer nur die Preisveränderung zu vor 12 Monaten misst) auf Jahressicht wieder deutlich zurück. Lies dazu auch hier: Erdgas und Öl im Höhenflug.
Lieferengpässe sorgen für Preisschub
Lieferengpässe kommen zu den Energiepreisanstiegen kurzfristig noch dazu. Global bemerkte man da zu Jahresbeginn zwar in vielen Branchen und Ländern bereits eine signifikante Verbesserung. Mit dem Krieg in der Ukraine entstehen hier aber neue Engpässe – insbesondere bei Rohstoffen inkl. Nahrungsmitteln. Auf Jahressicht sollte sich aber auch von dieser Seite die Inflationsrate wieder beruhigen.
Aber Achtung: „Beruhigen“ heißt, dass sich die Inflation wahrscheinlich mittelfristig nahe dem 2 %-Ziel der Europäischen Zentralbank einpendeln wird – allenfalls etwas höher zwischen 2 und 3 %. Aber nicht mehr auf die tiefen Niveaus der Jahre vor Corona (um die 1 %) zurückfinden wird.
Inflation & Sparbuchzinsen
Für die Sparbuchzinsen in Österreich heißt das, dass die Europäische Zentralbank erstmals seit 2011 wieder Chance hat, ihre Leitzinsen anzuheben. Derzeit liegt der relevante Leitzins der EZB bei -0,5 %. Die Zinsen am Sparbuch entsprechend bei null, bzw. bei vielen großen Firmenkunden sogar unter null. Sollte sich bewahrheiten, dass die Inflationsrate in den nächsten Quartalen nicht mehr auf 1 % zurückkehrt, sondern sich beim 2 %-Ziel der EZB oder sogar etwas höher einpendelt, wird sich die Europäische Zentralbank von diesen Negativzinsen wegbewegen können. Vielleicht schon beginnend Ende 2022, ansonsten im Lauf des Jahres 2023.
Der Wermutstropfen: Derzeit ist nicht absehbar, dass sich die EZB mit Zinsanhebungen recht beeilen muss bzw. die Zinsen allzu stark anheben wird. Zumal der Ukrainekrieg und die dadurch erhöhten Energiepreise ein Konjunkturrisiko darstellen, das die EZB durch zu frühe Zinsanhebungen nicht noch verschärfen möchte.
Sollten sich die EZB-Zinsen daher in den nächsten Jahren um die + 1 % einpendeln, wäre dies zwar eine Verbesserung für alle Sparbuchbesitzer. Die Zinsen am Sparbuch liegen dann aber auch in den nächsten Jahren deutlich unter der Inflationsrate. Das Sparbuch verliert damit auch zukünftig Jahr für Jahr an Kaufkraft.
Was tun?
Um den Wert seines Vermögens langfristig real zu erhalten – und besonders wenn es darum geht, Vermögensaufbau zu betreiben – führt auch heuer (und die nächsten Jahre) kein Weg an einer kompetenten Wertpapierberatung vorbei. Wende dich für weitere Informationen bzw. Beratung an deine Raiffeisenberaterin/an deinen Raiffeisenberater!
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/aktualisiert: März 2022
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