Ukraine und Russland werden zum alles beherrschenden Thema
Die Invasion Russlands in die Ukraine und die daraufhin verhängten drastischen Wirtschaftssanktionen könnten das weltwirtschaftliche Umfeld nachhaltig verändern. Wie stark und vor allem wie dauerhaft, hängt maßgeblich davon ab, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt und wie sich die Beziehungen zwischen Russland, dem Westen sowie China künftig gestalten. Lies hier mehr zur aktuellen Entwicklung am Kapitalmarkt.
Es ist dabei eine große Bandbreite an Szenarien denkbar. Unmittelbar zeichnen sich weitere Energiepreisanstiege ab sowie neuerliche starke Verwerfungen und Unterbrechungen in globalen Lieferketten. Das bedeutet weitere Unwägbarkeiten für viele Branchen und Unternehmen weltweit, speziell natürlich in Europa.
Ukraine-Konflikt: Einfluss auch auf Notenbanken
Das wird auch die Notenbankpolitik beeinflussen. Die Märkte haben begonnen, bereits antizipierte Zinserhöhungen teilweise wieder auszupreisen. Das mag paradox erscheinen, weil die Inflation möglicherweise einen neuerlichen Schub bekommen wird. Doch dieser Schub, sofern er stattfindet, hat nichts mit überhitzender Konjunktur zu tun oder sonstigen von der Geldpolitik beeinflussbaren Faktoren. Daher wären Zinsanhebungen dagegen auch weitgehend wirkungslos. Mehr noch, die jüngsten Ereignisse werden wohl eine deutlich bremsende Wirkung auf die Konjunktur weltweit entfalten und damit in gewisser Weise den Notenbanken zumindest einen Teil der Arbeit „abnehmen“.
Russland-Ukraine-Konflikt hat auch Auswirkungen auf Aktien
Die Aktienmärkte begannen im Februar zumeist mit leichten Kurserholungen. Im weiteren Monatsverlauf rückte der Russland-Ukraine/NATO-Konflikt zunehmend in den Fokus. Die russische Invasion in der Ukraine und die drastischen Sanktionen gegen Russland lösten dann zum Monatsende einen neuerlichen Kursrückgang aus. Die Reaktion in Europa fiel naturgemäß heftiger aus als in den USA, weil der Kontinent stärker und unmittelbarer betroffen ist. Am stärksten litt, wenig verwunderlich, der russische Aktienmarkt mit einem der größten Kurseinbrüche der letzten Jahrzehnte, bevor der Handel an der russischen Börse bis auf weiteres ausgesetzt wurde.
Auswirkungen auf Unternehmensgewinne?
Für die Aktienmärkte weltweit stellt sich jetzt die Frage, wie drastisch und wie dauerhaft die Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne sein werden. Massive Sanktionen und sich bereits abzeichnende geopolitische und weltwirtschaftliche Verschiebungen dürften erhebliche Spuren hinterlassen. Es ist aktuell aber sehr schwer, diese auch nur annähernd abzuschätzen oder einzupreisen. Die Kursschwankungen dürften wohl vorerst hoch bleiben.
Anleihen, Währungen, Rohstoffe
Der Renditeanstieg der Vormonate auf den meisten Anleihenmärkte setzte sich im Februar fort, bevor in der zweiten Monatshälfte eine Gegenbewegung startete. Diese verstärkte sich Ende Februar aufgrund des Krieges in der Ukraine. Die drohende geopolitische Krise führte zu einer Flucht in Sicherheit, wovon vor allem Staatsanleihen hoher Bonität profitierten. Per Saldo blieb es in faktisch allen Anleihesegmenten trotzdem bei Kursrückgängen (= Renditesteigerungen). In den riskanteren Anleihesegmenten fielen diese am stärksten aus. Dort weiteten sich zusätzlich die Renditeaufschläge gegenüber deutschen Bundesanleihen bzw. US-Staatsanleihen aus – eine Folge der wachsenden Risikoaversion. Relativ wenig Bewegung gab es bei den Währungen, mit Ausnahme des stark nachgebenden russischen Rubels. Rohstoffe legten neuerlich kräftig zu.
Die Angaben beruhen auf dem Wissensstand des Verfassers Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. zum Erstellungszeitpunkt. Zu beachten ist, dass Prognosen keine verlässlichen Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zulassen.
Die Angaben beruhen auf dem Wissensstand des Verfassers Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. zum Erstellungszeitpunkt. Zu beachten ist, dass Prognosen keine verlässlichen Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zulassen.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Erstelldatum: März 2022.
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung.
Aufgrund der Lesbarkeit verzichten wir im Text auf das Gendern. Sämtliche personenbezogene Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
Bildquelle: shutterstock