Technologie – zurück auf einem gesunden Niveau
2022 war eine große Herausforderung für die Technologie-Branche. Unterschiedliche Faktoren setzten die Unternehmen unter Druck. Die spannenden Hintergründe dazu und wie es mit der Technologie-Branche weitergehen könnte, verrät uns Günther Schmitt, Leiter der Abteilung Aktien Entwickelte Märkte.
Welche Faktoren haben die Technologie-Branche so unter Druck gesetzt?
Günther: 2022 war wirklich kein gutes Jahr für die Technologie-Branche. Die Technologie-Börse Nasdaq hat über 30 % verloren. Einzelne Technologie-Aktien mussten bis zu 65 %, andere fast 40 % an Kursverlusten hinnehmen. Das waren sehr massive Einbrüche.
Meines Erachtens haben folgende Faktoren, zu den Kursrückgängen geführt:
- Die Börsen sind letztes Jahr insgesamt nicht besonders stark gewesen.
- Aufgrund der hohen Inflation kam es zu Zinserhöhungen.
Zinserhöhungen bedeuten für Unternehmen, dass Refinanzierungen teurer werden?
Günther: Richtig. Und gerade in der Technologie-Branche gibt es viele Unternehmen, die noch gar keine Gewinne schreiben. Das bedeutet, für diese Unternehmen wird es schwieriger, zu überleben, wenn man sich teuer refinanzieren muss.
Um zum letzten Faktor zu kommen, der zum „Absturz“ der Tech-Aktien geführt hat: Ich bin der Meinung, eine Normalität ist wieder eingetreten. In den letzten Jahren haben wir die Kurse von Technologie-Aktien nur ansteigen gesehen.
Die Bewertungen nach dem Kurs/Gewinn-Verhältnis (= KGV) waren zum Teil schon sehr, sehr teuer. Durch die Kursverluste hat sich dieses Verhältnis „Kurs zu Gewinn“ wieder auf Werte eingependelt, die in etwa langjährigen Durchschnitten der Technologie-Branche entsprechen.
Zu den Treibern der Branche gehören oft bahnbrechende Technologien. Da hat es allerdings jahrelang nichts so wirklich Spannendes gegeben. Jetzt scheint wieder Bewegung ins Spiel zu kommen, die künstliche Intelligenz.
Günther: Stimmt, das Smartphone ist mehr als zehn, fast fünfzehn Jahre alt. Der erwartete Erfolg der VR-Brillen ist ausgeblieben. Fliegende Taxis oder selbstfahrende Autos – es dauert alles länger, als man anfänglich glaubt. Und ich denke, auch mit der künstlichen Intelligenz wird es so sein.
Chat GPT wird derzeit ausprobiert. Man ist überrascht davon, wie gut es in manchen Bereichen funktioniert. Wird dieses Programm die Welt verändern oder ist es nur ein Hype? Ich denke, es wird vieles erleichtern, es wird unterstützend sein. Ich glaube aber auch, es wird wieder abklingen. Unser Leben wird sich dadurch nicht so stark verändern, wie uns das manche Meldung vermitteln möchte.
Was man dabei auch nicht vergessen darf: Jede namhafte Tech-Firma auf der Welt arbeitet schon seit Jahren mit künstlicher Intelligenz und mit Algorithmen.
Wie sieht es mit dem Raiffeisen-HighTech-ESG-Aktien im Detail aus?
2023 hat sehr gut begonnen. Die ersten Wochen waren für alle unsere Fonds sehr gut, auch für den Raiffeisen-HighTech-ESG-Aktien. Ich habe eingangs erwähnt, dass Tech-Aktien im Vergleich zu ihrer Historie wieder relativ günstig bewertet sind und sehe daher für uns als aktive Fondsmanager vermehrt Chancen, die wir für den Raiffeisen-HighTech-ESG-Aktien wahrnehmen können. Dabei darf man allerdings das erhöhte Risiko in dieser Branche nicht außer Acht lassen.
Was die Digitalisierung betrifft, die hat – auch wenn wir es anders wahrnehmen – erst gestartet. Es gab einen Hype und dadurch bei den Kursen eine Übertreibung nach oben. Jedoch wird die Digitalisierung weitergehen, sie wird sich sogar noch verstärken. Und davon werden Technologie-Aktien profitieren. Vielleicht werden das nicht die gleichen Aktien sein, die wir in den letzten zehn Jahren gesehen haben, vielleicht geht deren Zeit zu Ende. Aber es werden neue Aktien auftauchen – und die werden wir uns ganz genau anschauen.
Herzlichen Dank, Günther, für deine Ausführungen.
Willst du mehr über neue Technologien wissen, dann lies hier weiter: Der Technologiesektor ist von Wachstum und stetiger Innovation geprägt – Ausblick 2023.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Februar 2023
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