Schrittweise Erholung an den Märkten
Ende Juli wurden für die meisten Länder die ersten Schätzungen für das Wirtschaftswachstum des zweiten Quartals veröffentlicht. Die volkswirtschaftlichen Daten liegen weiterhin auf Krisenniveaus. Jedoch fielen sie zuletzt meist weniger schlecht aus als befürchtet. Die befürchtete zweite Welle der Pandemie dürfte aller Voraussicht nach weniger gravierend ausfallen als die erste. Eine Rückkehr zu den extremen Einschränkungen und Lockdowns vom Frühjahr ist daher sehr unwahrscheinlich. Neues von der schrittweisen Erholung an den Märkten.
Die Weltwirtschaft erholt sich schrittweise, aber eine Rückkehr auf das Niveau vor COVID-19 dürfte eine beträchtliche Zeit dauern. (Aktuelle Corona-Österreich-Zahlen finden Sie hier.) Hinzu kommt der Machtkampf zwischen den USA und China. Die historisch beispiellosen Hilfspakete zum Abfedern der schlimmsten Folgen der Pandemie dürften vielerorts verlängert bzw. durch „Wiederaufbauprogramme“ ergänzt werden. Ein Teil dieser Hilfspakete wird daher auch über die unmittelbare Krise hinaus stark stimulierend wirken.
Die Geldpolitik wird auf absehbare Zeit extrem locker bleiben müssen und es auch bleiben können. Denn die Inflationsraten werden wohl mindestens noch für weitere ein bis zwei Jahre auf niedrigen Niveaus verharren. Längerfristig könnte aus den aktuellen Maßnahmen der Notenbanken und Regierungen aber sehr wohl einiges Inflationspotential entstehen.
Technologieaktien klettern nach oben
Die Aktienmärkte entwickelten sich im Juli uneinheitlich. Viele Schwellenländer legten kräftig zu, während die meisten entwickelten Märkte auf der Stelle traten oder nachgaben. Zugleich bleibt es bei einem extrem gespaltenen Markt, in dem vor allem viele Technologieaktien trotz teilweise schon sehr hoher Bewertungen weiter nach oben klettern.
Demgegenüber widerspiegeln die Aktienkurse vieler konjunkturabhängiger Unternehmen die Krise weiterhin sehr viel stärker. Die Unternehmensgewinne sind im ersten Halbjahr auf breiter Front eingebrochen. Positiv ist jedoch, dass sie oft weniger stark zurückgingen als befürchtet. Die Talsohle sollte für die allermeisten Unternehmen bereits erreicht sein.
Eine große Rolle spielen natürlich derzeit auch Gesundheits-Aktien. Mehr dazu finden Sie hier: Gesundheits-Aktien: Der Fels in der Brandung?
Trendwende ab dem dritten Quartal?
Wenn sich tatsächlich ab dem dritten Quartal eine nachhaltige Trendwende zurück zu wieder steigenden Gewinnen einstellt, wäre erst einmal Entwarnung angesagt. Zugleich wäre dann das gegenwärtige Kursniveau bei den Aktien besser unterstützt. Notenbanken und Regierungen bleiben unabhängig davon eine ganz zentrale Stütze für die Aktienmärkte, da ein erheblicher Teil davon direkt oder indirekt in die Finanzmärkte fließt.
Erholung Anleihemärkte
Auf den Anleihemärkten ging es im Juli mit den Kursen zumeist weiter aufwärts. Im Gegenzug sanken jedoch die Renditen. Anlagenotstand und Notenbankkäufe dürften wie in den Vormonaten maßgeblich dazu beigetragen haben. Anleihen aus Schwellenländern in Hartwährung zeigten sich erneut besonders stark. Basiswissen zum Thema Anleihen finden Sie hier: Was ist eine Anleihe?
Zugleich gab es einige Bewegung bei den Währungen. Der US-Dollar gab spürbar nach, während der Euro kräftig zulegte. Die Ausfallswahrscheinlichkeiten bei Unternehmensanleihen steigen zwar weiterhin. Die tatsächlichen Ausfälle werden durch Staatshilfen und Notenbanken aber voraussichtlich deutlich abgemildert und daher bei weitem nicht so hoch sein wie anfänglich befürchtet.
Gute Selektion und ein Fokus auf Qualität bleiben dennoch wichtig. Die langfristigen Auswirkungen der aktuellen Krise werden sich erst nach und nach zeigen. Und sie könnten einige Unternehmen und Staaten finanziell überfordern.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: August 2020
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