Erst kürzlich hat die Europäische Zentralbank (EZB) beschlossen, den Leitzins zum dritten Mal 2024 um 0,25 % zu senken. Aber was bedeutet das eigentlich für dich als Verbraucher:in bzw. Anleger:in? Welche Auswirkungen hat dies auf unseren Alltag, auf Kredite, Erspartes? Wie betrifft uns diese Veränderung, sei es beim Kauf eines Hauses, beim Ansparen für die Zukunft oder dem Aufbau eines Geschäftes? In diesem Beitrag erfährst du, wie sich der Leitzins auf unser tägliches Leben auswirkt.

Leitzins – um die Wirtschaft zu steuern

Die Europäische Zentralbank (EZB) nutzt den Leitzins als eines ihrer wichtigsten Instrumente, um die Wirtschaft im Euroraum zu steuern. Der Leitzins gibt vor, zu welchen Konditionen sich Banken Geld bei der EZB leihen können. Diese Kosten beeinflussen die Zinsen, die Banken uns für Kredite oder auf Einlagen berechnen. Wird der Leitzins gesenkt, sinken oft auch die Zinsen für Kredite und Sparbücher, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Das Ziel der EZB ist es, die Wirtschaft zu stimulieren, besonders in Zeiten von wirtschaftlicher Schwäche oder niedriger Inflation. Eine solche Zinssenkung wirkt sich aber direkt auf die Finanzen der Menschen aus.

Kreditnehmer:innen profitieren von Leitzins-Senkungen

Wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins senkt, können Kreditnehmer:innen von günstigeren Konditionen profitieren. Banken, die nun selbst günstiger Geld leihen können, geben diese Ersparnisse oft in Form von niedrigeren Zinssätzen an ihre Kund:innen weiter. Für Menschen, die ein Haus kaufen oder renovieren, ein Auto finanzieren oder persönliche Investitionen tätigen wollen, bedeutet das: Kredite werden günstiger. Vor allem bei variabel verzinsten Krediten, wie Hypotheken, kann dies eine spürbare Entlastung bringen.

Günstigere Kredite – mehr Spielraum

Stell dir vor, du hast dir einen Kredit für dein Eigenheim aufgenommen. Mit der Senkung des Leitzinses könnte sich der Zinssatz deines Darlehens verringern. Das wiederum könnte bedeuten, dass deine monatliche Kreditrate sinkt, was dir mehr finanziellen Spielraum bietet. Auch Unternehmer:innen, die in ihr Geschäft investieren möchten, profitieren von den günstigeren Finanzierungskosten. Eine Expansion oder Modernisierung einer Geschäftsausstattung wird leichter zugänglich und rentabler.

Und für Sparer:innen?

Während sich Kreditnehmer:innen über die günstigeren Konditionen freuen, sieht es für Sparer:innen weniger positiv aus. Wenn der Leitzins gesenkt wird, sinken oft die Zinsen auf Sparbüchern und für andere klassische Sparformen. Das bedeutet, dass die Rendite auf Erspartes gering ausfallen kann – manchmal so niedrig, dass sie kaum noch die Inflation ausgleicht. Wer auf langfristiges Sparen setzt, vermehrt zwar nominell sein Vermögen, aber real – also nach Abzug der Inflation – ist dies oft ein Verlustgeschäft.

Kaum noch Zinsen

Sind die Zinsen hoch, kann dadurch der ersparte Notgroschen kontinuierlich anwachsen. Mit einer Leitzinssenkung könnten die Zinsen jedoch so niedrig ausfallen, dass Sparer:innen kaum noch eine Verzinsung spüren. Für viele Menschen könnte dies der Zeitpunkt sein, sich nach alternativen Anlagemöglichkeiten umzusehen.

Chancen auf Aktienmärkten

Für Investor:innen auf den Aktienmärkten birgt eine Leitzinssenkung generell gesprochen Chancen. Sinkende Zinsen machen es für Unternehmen einfacher, sich zu günstigeren Konditionen Kapital zu beschaffen. Es wird ihnen leichter möglich, in Wachstum und neue Projekte zu investieren. Dies kann sich in steigenden Aktienkursen widerspiegeln. Wer in Aktienfonds investiert, könnte von solchen Entwicklungen profitieren. Wiewohl angemerkt werden muss, dass Fonds zwar Chancen bieten, aber auch Risiken bergen, bis hin zu Kapitalverlusten. Weshalb hier Augenmerk auf die empfohlene Behaltedauer gelegt werden sollte, um die Wahrscheinlichkeit für eine positive Wertentwicklung zu erhöhen.

Investitionen in Aktienfonds können an Wert gewinnen

Angenommen, du hast Geld in einen Aktienfonds angelegt, der in wachstumsstarke Unternehmen investiert. Diese Firmen können nun aufgrund günstigerer Kredite expandieren, was sich wiederum in höheren Unternehmensgewinnen und möglicherweise steigenden Aktienkursen niederschlägt. Dies könnte für dich bedeuten, dass deine Investitionen an Wert gewinnen – in Anbetracht der oben erwähnten Risiken.

Wie sich der Leitzins auf Anleihen auswirkt

Für Anleiheninvestor:innen sieht die Lage anders aus. Niedrigere Zinsen machen neue Anleihen weniger attraktiv, da sie geringere Renditen bieten. Solltest du bereits Anleihen mit höheren Zinsen besitzen, sollten diese jedoch im Wert steigen, da sie in einem Niedrigzinsumfeld wertvoller sind. Wer auf Sicherheit setzt, könnte sich dennoch mit den niedrigeren Erträgen arrangieren müssen, insbesondere wenn er langfristig in Anleihen investiert.

Chancen für Unternehmer:innen

Für Unternehmer:innen, die über eine Expansion nachdenken oder ihre Geschäftsidee weiter ausbauen wollen, bieten die gesenkten Zinsen einen klaren Vorteil. Günstigere Kredite ermöglichen es, Investitionen zu tätigen, die vielleicht zuvor finanziell nicht machbar waren. Ob es um die Anschaffung neuer Maschinen, die Eröffnung eines zusätzlichen Standorts oder den Ausbau eines Online-Shops geht – niedrigere Zinsen schaffen finanzielle Spielräume, die das Wachstum des eigenen Unternehmens erleichtern. Auch der Immobilienmarkt profitiert oft von einer Leitzinssenkung.

Auftrieb Aktienmärkte

Eine Leitzins-Senkung hat also viele Facetten und kann positive als auch negative Auswirkungen haben. Während Kreditnehmer:innen und Unternehmer:innen von günstigeren Konditionen profitieren, müssen Sparer:innen und Anleihenbesitzer:innen möglicherweise mit geringeren Renditen zurechtkommen. Aktienmärkte können durch die billigere Finanzierung für Unternehmen Auftrieb erhalten, während Anleihen in dieser Zeit weniger attraktiv werden. Deshalb ist vor allem beim Investieren in Fonds stets das Augenmerk auf einen langfristigen Anlagehorizont zu legen, der diese Schwankungen eher ausgleichen könnte.

Chancen der Leitzins-Senkung

Eine Leitzins-Senkung kann also gezielt zu deinem Vorteil genutzt werden. Möchtest du mehr zu Aktienfonds sowie den Chancen und Risiken am Kapitalmarkt wissen, melde dich unverbindlich zu einem persönlichen Gespräch!

Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Aktualisierung: Oktober 2024.

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Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.

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