Atomkraft – nein danke!
„Atomkraft, nein danke“, davon war in der Europäischen Union lange Zeit die Rede. Mit Jahreswechsel hat die EU allerdings einen neuen Weg eingeschlagen und Atomkraft sowie Erdgas als nachhaltig eingestuft. Beim Leiter unseres Bereiches “Corporate Responsibility”, Wolfgang Pinner, haben wir nachgefragt, was davon zu halten ist.
Atomkraft und Erdgas nachhaltig – Wolfgang, deine Meinung dazu?
Ich fasse kurz zusammen, worum es genau geht: Investitionen in Atom- und Gaskraftwerke können laut EU-Kommission als nachhaltig eingestuft werden (Details sind auch hier nachzulesen: EU will Gas und Atomkraft als grün einstufen). Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Atomkraftwerke können laut EU-Taxonomie als nachhaltig klassifiziert werden,
- wenn das jeweilige Kraftwerk, die letzte und beste Technologie aufweist und
- wenn ab 2050 ein fixer Plan existiert, wie die Endlagerung vorgenommen werden wird.
Nachhaltiges Erdgas?
Auch Erdgas soll vorübergehend als nachhaltig eingestuft werden. Hier gilt ebenfalls: Investitionen in Erdgaskraftwerke sind nur unter bestimmten Auflagen möglich. Die Bedingungen bei Erdgas lauten:
- Ab 2026 müssen 30 % des Gases entweder erneuerbar oder kohlenstoffarm sein
- ab 2030 55 % des Gases.
Glaubwürdigkeit auf die Probe gestellt?
Trotz dieser Auflagen, wie Atomkraft und Erdgas überhaupt als nachhaltig gelten können, muss man sich die kritische Frage stellen, ob dadurch nicht insgesamt die Glaubwürdigkeit der Taxonomie auf die Probe gestellt wird.
Betrachtet man die Kostenseite von neuen Atomkraft-Anlagen – und rechnet dabei die vollen Kosten dem Betreiber zu -, sind diese schlichtweg nicht wirtschaftlich. Wenn ich externalisiere und die Kosten jemand anderen zuordne – nur dann geht es sich aus. Die neue Regelung geht bezüglich des Finanzierungsaspektes in jene Richtung, dass für Betreiber von Atomkraft- und Erdgas-Kraftwerken der Zugang zum Kapitalmarkt vereinfacht wird.
Was bedeutet das für die Fonds von Raiffeisen Capital Management?
Wir beschäftigen uns bereits seit Jahrzehnten mit dem Thema Atomkraft. Aufgrund dessen sehen wir natürlich auch die Probleme, die dieses Thema mit sich bringt. Wie zum Beispiel:
• die ökologisch äußerst problematische Förderung des Urans
• mögliche Störfälle im Betrieb
• eine potenzielle Terrorismus-Problematik
• die nach wie vor ungelöste Endlagerung.
Dementsprechend sehen wir Atomenergie nicht als nachhaltig an. Auch Johann Strobl, CEO der Raiffeisenbank International, tat diese Meinung kund. Nicht nur aus österreichischer Sicht, sondern generell, sollte Energie aus Atomkraft nicht als nachhaltig betrachtet werden.
Wir verbleiben in unseren Fonds so positioniert, wie wir es schon waren. Wir nehmen weiterhin eine sehr vorsichtige Haltung ein, was Atomenergie betrifft. Auch ohne Titel, die in diesen Bereichen aktiv sind, können wir gut diversifizierte Portfolios zur Verfügung stellen. Dadurch stellen wir weiterhin unsere doppelte Dividende sicher – eine Kombination aus guten Ertragsmöglichkeiten und Nachhaltigkeit auf hohem Niveau.
Unsere Fonds strahlen auch ohne Atomenergie!
Wolfang Pinner ist Head of Sustainable Investments der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Fachautor und Hochschullektor. Wenn du mehr über die Person Wolfgang Pinner wissen möchtest, bekommst du in Wie man den Spagat zwischen Yoga und Finanzen schafft einen privaten Einblick in sein Leben.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Erstelldatum: Jänner 2022.
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
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