Künstliche Intelligenz treibt Tech-Werte an
Rückläufige Inflationsraten, künstliche Intelligenz als Turbo für Technologiewerte, wenig Bewegung an den Anleihemärkten und ein Abwärtstrend im Rohstoffsektor. Schlagworte, die die Entwicklung an den Kapitalmärkten und in der Wirtschaft im vergangenen Monat gut zusammenfassen. Details dazu im aktuellen Marktbericht.
Wirtschaftliche Entwicklung schwer einzuschätzen
Nach den zumeist recht starken Konjunkturdaten im März und April gab es im Mai wieder einige Dämpfer, die neuerlich Rezessionssorgen anfachten. Das gilt besonders für die Eurozone und China. Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung werden dadurch erschwert, dass sich die Zweiteilung in der Entwicklung zwischen dem Dienstleistungssektor (weiterhin robustes Wachstum) und dem produzierenden Bereich (fortgesetzte Schwäche) fortsetzt. Insgesamt haben sich die Schätzungen der Analyst:innen für das Wirtschaftswachstum in den letzten Wochen kaum verändert. Die Unwägbarkeiten scheinen aber wieder etwas größer zu werden, die positiven Überraschungen bei den Wirtschaftsdaten nehmen ab.
Inflationsraten wie erwartet rückläufig
Positive Nachrichten kommen weiterhin von der Inflationsfront. Öl- und Gaspreise sind weiter rückläufig und tragen spürbar zu fallenden Inflationsraten bei. In der „Kernrate“, die keine Energie- und Nahrungsmittelpreise beinhaltet, ist der Inflationsrückgang aber erwartungsgemäß sehr viel geringer ausgeprägt. Daher ist auch seitens der Notenbanken bis auf weiteres noch nicht mit einem Ende der geldpolitischen Straffung zu rechnen. Ob es noch heuer bereits wieder erste Zinssenkungen geben wird und wie stark diese ausfallen könnten, wird an den Märkten weiterhin sehr kontrovers diskutiert. Die Wahrscheinlichkeit dafür scheint aus heutiger Sicht geringer zu sein, als es die meisten erwarten.
Künstliche Intelligenz treibt Tech-Werte an
Die Aktienmärkte zeigten sich im Mai uneinheitlich. Das gilt sowohl für den Vergleich zwischen den Ländern als auch für die einzelnen Aktienmärkte selbst. Die großen, schwer gewichteten Technologiewerte zogen neuerlich an, zusätzlich getrieben von einer regelrechten Euphorie um „Künstliche Intelligenz“. Die meisten Einzelaktien und Sektoren legten hingegen kaum zu oder gaben sogar nach.
Die Schuldenobergrenze und eine drohende Zahlungsunfähigkeit der USA waren dabei eher für die Medien ein Thema, weniger für die Finanzmarktakteur:innen. Letztere haben sich an diese fast schon ritualisierten Auseinandersetzungen zwischen Demokrat:innen und Republikaner:innen weitgehend gewöhnt. Ebenso an die Einigungen „in letzter Minute“.
Die 7 größten Aktien verantwortlich für das Plus des S&P500
Rechnet man die sieben größten Aktien aus dem S&P500 Index in den USA heraus, würde der Aktienindex statt eines zweistelligen prozentualen Wertzuwachses ein Minus für das heurige Jahr ausweisen. Diese extrem niedrige Marktbreite ist zwar ein potenzielles Warnsignal, erlaubt für sich genommen aber wenig Rückschlüsse für die weitere Kursentwicklung. Für diese dürfte vor allem entscheidend sein, wie sich die Unternehmensgewinne in den kommenden Quartalen entwickeln. Allgemein wird von einer Gewinnerholung ausgegangen, nachdem die Unternehmensergebnisse zu Jahresbeginn 2023 zumeist rückläufig waren (aber insgesamt besser ausfielen als erwartet). Insgesamt bleibt das Bild für die Aktienmärkte aktuell weiterhin positiv.
Wenig Bewegung an den Anleihemärkten
Die Anleihemärkte legten im Mai zumeist ganz leicht zu. Bei den Währungen konnte sich der US-Dollar gegenüber dem Euro deutlich erholen und legte um rund 3 % zu.
Abwärtsbewegung bei fast allen Rohstoffen
Rohstoffe tendierten neuerlich deutlich schwächer, sowohl Energierohstoffe als auch Industriemetalle. Lediglich die Edelmetalle konnten sich knapp behaupten. Speziell beim Öl könnte die Abwärtsbewegung aber vor ihrem Ende stehen. Denn zum einen kürzen die OPEC-Plus Staaten neuerlich die Produktion. Zum anderen drücken fortwährende Verkäufe aus der strategischen Ölreserve der USA nach wie vor auf die Preise. Diese Verkäufe stehen dem Vernehmen nach aber vor ihrem Ende. Früher oder später werden die USA diese Vorräte auch wieder auffüllen (müssen), die sich vom Höchststand in etwa halbiert haben.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Juni 2023
Die Angaben beruhen auf dem Wissensstand des Verfassers Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. zum Erstellungszeitpunkt. Zu beachten ist, dass Prognosen keine verlässlichen Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zulassen.
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