Aktienkurse nicht zu stoppen
Kräftig anziehende Energiepreise, Knappheit von Kohle und Gas, steigende Coronavirus-Infektionen und Aktienkurse, die dennoch nicht zu stoppen sind. Was unser Experte Stephan sonst noch vom Markt zu berichten hat, liest du hier!
Der Konjunkturmotor droht ins Stottern zu geraten, nicht mehr nur in China, sondern auch in den USA und Europa. Viele Faktoren tragen dazu bei, beispielsweise neuerlich steigende Coronavirus-Infektionen, kräftig anziehende Energiepreise bis hin zu physischer Knappheit von Kohle und Gas in einigen Regionen, andauernde Verwerfungen in den globalen Lieferketten und einiges mehr.
Abschwächung China
Vieles davon dürfte vorübergehender Natur sein, zumindest außerhalb Chinas. In China selbst schwächt sich die Wirtschaft weiterhin stärker ab als von den meisten erwartet. Die Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt haben die Bautätigkeit stark reduziert, was sich beispielsweise negativ auf die Stahl- und Zementproduktion auswirkt. Zum Teil kam es auch zu Stromausfällen und Stromrationierungen. Wie Emerging Markets und Nachhaltigkeit zusammengehen, liest du hier: Können Emerging Markets nachhaltig sein?
Stagflation?
Die Notenbanken in den USA und der Eurozone bleiben (noch) bei ihrer Einschätzung eines vorübergehenden Inflationsanstiegs, räumen aber ein, den Preisanstieg unterschätzt zu haben. Während man in den USA in Kürze die Anleihekäufe zurückfahren wird, sieht man bei der EZB dazu noch keine Veranlassung. Auf den Märkten ist man sehr viel gespaltener in der Einschätzung der Inflation. Auch das Wort „Stagflation“ macht die Runde, also schwächeres Wachstum bei gleichzeitig steigenden Preisen. Das scheint aus aktueller Sicht jedoch wenig wahrscheinlich, auch wenn es nicht auszuschließen ist.
Solange die Löhne nicht kräftig auf breiter Front steigen, sehen die meisten Analysten auch noch keine Gefahr einer dauerhaft höheren Inflation jenseits der 2 %-Notenbankziele. Andererseits: falls die Einkommen der großen Mehrheit der Bevölkerung erheblich und dauerhaft hinter der Inflation zurückbleiben, wird sich dies über kurz oder lang negativ aufs Wirtschaftswachstum auswirken.
Aktienkurse nicht zu stoppen
Viele Aktienmärkte holten im Oktober ihre Kursrückgänge vom September mehr als auf, speziell die entwickelten Aktienmärkte. Weder Zinsunsicherheit, noch Inflationsängste, noch Pandemie oder Sorgen über Wachstumsabschwächung konnten die Aktienkurse stoppen, vor allem nicht in den USA. Dort eilen die wichtigsten Aktienindizes weiterhin von Rekordhoch zu Rekordhoch, unterstützt durch weiter steigende Unternehmensgewinne. Rund 80 % der berichtenden Firmen in den USA übertrafen bislang die Markterwartungen.
Die Frage ist, ob dies auch in den kommenden Quartalen noch der Fall sein wird. Denn steigende Energie- und Rohstoffpreise könnten auf die Gewinnmargen drücken, sofern die Unternehmen dies nicht ihrerseits durch höhere Preise auf die Konsumenten überwälzen. Letzteres hieße allerdings weiter steigende bzw. anhalten hohe Inflation mit entsprechendem Druck auf die Notenbanken. Der Ausblick hat sich also etwas eingetrübt und damit könnte auch der Gegenwind an den Aktienmärkten in den kommenden Monaten etwas stärker werden. Der generelle Aufwärtstrend an den Aktienbörsen ist gleichwohl voll intakt.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: November 2021
Die Angaben beruhen auf dem Wissensstand des Verfassers Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. zum Erstellungszeitpunkt.
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