Viele Aktienmärkte verbuchen Zugewinne
In den USA verbessern sich die Konjunkturdaten weiterhin kräftig – erfreulich für die Aktienmärkte. Europa hinkt jedoch deutlich hinterher. Die Situation ist vor allem wegen der Zahl der Neuinfektionen und den damit verbundenen Lockdowns nach wie vor angespannt. In den USA wiederum rückt ein weiteres gigantisches Konjunkturpaket im Umfang von fast 2000 Mrd. Dollar in greifbare Nähe.
Wirtschaftliche Überhitzung möglich
Das enorme Konjunkturpaket in den USA klingt im ersten Moment sehr erfreulich, ist jedoch kein Anlass zu ungetrübter Freude. Es könnte in den kommenden Monaten zu einer spürbaren wirtschaftlichen Überhitzung führen. Ohne aber die Arbeitslosenrate nachhaltig zu verringern und auch ohne die langfristige Konjunkturdynamik konstant zu verbessern.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer stagnierenden oder nur langsam wachsenden Wirtschaft bei gleichzeitig kräftigen Preisanstiegen in den kommenden Jahren.
US-Staatsanleihen gaben kräftig nach
Für die Finanzmärkte war das lange Zeit kein Thema, doch das hat sich im Februar schlagartig geändert: US-Staatsanleihen gaben kräftig nach. Die nunmehr in den USA eingepreisten Inflationserwartungen scheinen inzwischen jedoch etwas überzogen. Grundlegendes zum Thema Inflation können Sie hier nachsehen: Video Inflation.
Es ist zu erwarten, dass auch die Notenbank etwaige weitere Renditeanstiege – verantwortlich für die Kursrückgänge – nicht tatenlos hinnehmen wird. Zugleich ist ihr Depot an Gegenmitteln derzeit recht begrenzt. Ein massives Eingreifen wäre angesichts der sehr guten Konjunkturaussichten und der höheren Inflationsraten auch gar nicht so einfach zu argumentieren.
Zugewinne auf den Aktienmärkten
Fast alle Aktienmärkte verbuchten im Februar deutliche Zugewinne. Dabei standen vor allem konjunktursensitive Aktien im Fokus, während die bisherigen „Corona-Gewinner“ weniger gefragt waren. Bei den Unternehmensgewinnen gab es viele positive Überraschungen, vor allem in den USA. Dort fielen die Gewinne 2020 letztlich sehr viel weniger stark als zunächst befürchtet. Auch die Gewinnerwartungen für die kommenden Quartale zeigen deutlich nach oben.
Gewinnerholung in Europa erst später erwartet
Das Bild für Europa ist diesbezüglich nicht so positiv. Dort wird der Gewinnrückgang 2020 sehr viel kräftiger ausfallen als in den USA. Auch wird die Gewinnerholung später und möglicherweise auch schwächer erfolgen als auf der anderen Seite des Atlantiks.
Gleichwohl könnten mit raschen Fortschritten bei den Impfungen auch die europäischen Unternehmen einem sehr guten Jahr entgegensehen. Dies sollte sich über kurz oder lang in den Aktienkursen niederschlagen. Vergleiche zu den Impfstoffen, Sputnik V, Astra Zeneca und Johnson & Johnson lesen Sie hier.
Zu den Gewinnern 2021 könnten auch viele Unternehmen in den Schwellenländern zählen. Kurzfristig scheint die Stimmung an den meisten Aktienbörsen allerdings schon sehr optimistisch zu sein, so dass die Wahrscheinlichkeit von zwischenzeitlichen Kurskorrekturen deutlich erhöht ist.
Kursverluste bei Anleihen
Auf den Rentenmärkten kam es vor allem bei US-Staatsanleihen im Februar zu starken Kursverlusten. Euro-Staatsanleihen vollzogen diese Bewegung in großen Teilen mit, auch wenn sie dort fundamental sehr viel weniger gerechtfertigt erscheint. Unternehmensanleihen hielten sich sehr viel besser als Staatsanleihen, speziell die niedrigeren Bonitäten (HighYield).
Aussichten für Emerging Markets-Anleihen gut
Schwellenländer-Anleihen gaben ebenfalls kräftig nach, was bei derartig starken US-Bewegungen durchaus der historischen Norm entspricht. Für die kommenden 12 bis 24 Monate bleiben die Aussichten für Emerging Markets-Anleihen aber positiv. Weitere stärkere Renditeanstiege in den USA scheinen eher unwahrscheinlich und Schwellenländer-Anleihen bieten im Vergleich zu den entwickelten Märkten attraktivere Risiko-Ertragsprofile.
Das gilt freilich nicht für alle Emittenten gleichermaßen. Gute Selektion und ein Fokus auf Qualität bleiben daher wichtig, denn trotz aller Unterstützungen durch Zentralbanken und Fiskalpakete sind etwaige Ausfallsrisiken keineswegs völlig verschwunden.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: März 2021
Die Angaben beruhen auf dem Wissensstand des Verfassers Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. zum Erstellungszeitpunkt.
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