Lockdowns drücken die Stimmung
Die stark ansteigenden Neuinfektionen mit dem Coronavirus führen zu neuerlichen Lockdowns. Während sich die volkswirtschaftliche Erholung in China mit recht hoher Dynamik fortsetzt, verliert sie so in den USA und in Europa deutlich an Schwung. Die Maßnahmen werden nach derzeitigem Stand weniger drastisch ausfallen als im Frühjahr. Dennoch lässt sich bereits jetzt sagen, dass die im Sommer in Aussicht gestellten Erholungsszenarien wohl zu optimistisch waren. Ein Ausblick auf den November 2020.
Abgemildert werden die negativen Effekte der aktuellen Lockdowns durch neuerliche Hilfspakete und die extrem lockere Geldpolitik. Das Risiko von Unternehmenspleiten und dauerhaften Arbeitsplatzverlusten wächst dennoch, zumindest in den betroffenen Branchen.
Inwieweit die starken Stimulationen langfristiges Inflationspotential bergen, lässt sich derzeit schwer abschätzen. Dieses besteht zweifellos. Vor allem, wenn die Geldpolitik künftig nur noch eingeschränkt gegensteuern kann. Bis auf weiteres werden jedoch disinflationäre Faktoren überwiegen und Inflationssorgen kaum ein Thema sein. Wissenswertes über die Inflation lesen Sie gerne hier: 5 Antworten auf die brennendsten Fragen zum Thema Inflation.
Wo Infektionszahlen und Lockdowns besonders belasten
Die meisten Aktienmärkte korrigierten im Oktober sehr kräftig, vor allem in Europa. Gegen diesen negativen Trend legten asiatische Aktienmärkte zu. In Europa und Nordamerika drückten die steigenden Infektionszahlen und neuen Lockdowns auf die Stimmung. Dazu kommen die Wahlen in den USA. Diese fallen für die Finanzmärkte kurzfristig ins Gewicht. Die Wahlen bergen Potential für anhaltende Ungewissheit und verzögern möglicherweise staatliche Konjunkturpakete.
Notenbanken und Regierungen bleiben eine zentrale Stütze
Ein wirksamer Impfstoff bzw. Wege, die Pandemie nachhaltig zu stoppen, bleiben kurzfristig der größte potenzielle Katalysator für einen Aufschwung der Aktienmärkte. Sollte sich eine solche positive Entwicklung einstellen, dürften vor allem Unternehmen und Branchen davon profitieren, die von der Pandemie besonders schwer getroffen wurden. Die Stimuli von Notenbanken und Regierungen bleiben bis auf weiteres eine zentrale Stütze für die Aktienmärkte. Ebenso wie die sehr geringen Ertragsperspektiven auf den Anleihemärkten.
Kurzlebige Auswirkungen auf die Rentenmärkte
Auf den Rentenmärkten legten die Kurse im Oktober fast überall zu. Im Gegenzug fielen jedoch die Anleiherenditen. Eine Ausnahme bildeten US-Staatsanleihen, die etwas korrigierten. Stärkere Renditeanstiege bleiben auf absehbare Zeit aber unwahrscheinlich. Für ausgeprägte Renditerückgänge bräuchte es angesichts der sehr niedrigen Niveaus substanzielle neue Impulse. Die steigenden Neuinfektionen und die damit verbundenen Gegenmaßnahmen könnten einen solchen liefern. Für den Moment gehen die Märkte wohl davon aus, dass die entsprechenden Auswirkungen eher kurzlebig sein werden.
Unternehmensanleihen und Schwellenländeranleihen weiterhin gefragt
Trotz höherer Ausfallsrisiken bieten diese immer noch deutliche Mehrerträge gegenüber Staatsanleihen der bonitätsstarken Länder. Gute Selektion und ein Fokus auf Qualität bleiben trotz der Notenbankkäufe wichtig. Denn trotz aller Unterstützungen durch Zentralbanken und Fiskalpakete sind die Ausfallsrisiken keineswegs völlig verschwunden.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: November 2020
Die Einschätzungen und Positionierungen stellen eine Momentaufnahme dar und können sich jederzeit und ohne Ankündigung ändern.
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