Behaltedauer: Warum ist die Anlagedauer wichtig?
Warum ist die Anlagedauer bei Veranlagungen in Fonds so wichtig? Welche Auswirkungen hat die Veranlagungsdauer auf das Risiko und den Ertrag eines Investments? In diesem Beitrag erklären wir, warum eine lange Behaltedauer bei Wertpapierinvestments sinnvoll ist und wie lange diese am besten sein sollte!
Am besten breit gestreut
Wenn wir von Kapitalmarktveranlagung sprechen, gehen wir von einem breit gestreuten Portfolio aus. Dies kann ein gut diversifiziertes Aktienportfolio wie beispielsweise ein globaler Aktienfonds sein. Breit gestreut bedeutet konkret, in Dutzende Aktien aus verschiedenen Branchen und Regionen zu investieren. Auch weitere Anlageklassen wie Staats- und Unternehmensanleihen, Fremdwährungsanleihen oder Rohstoffe – die sich in der Regel nicht im Gleichklang mit Aktien entwickeln – können im Portfolio ergänzt werden.
Lies dazu auch: Diversifikation – die Qualität der Vielfalt. Unsere Überlegungen im Beitrag beziehen sich der Einfachheit halber nur auf Aktienportfolios.
Behaltedauer: Auch kurzfristige Veranlagungen möglich?
Aktive Trader halten Aktien oft nur einige Stunden oder Tage. Kursgewinne sind somit auch bei geringer Behaltedauer möglich. Sehr hohe sogar. Dabei steht weniger das Investment, sondern vielmehr das mehr oder weniger glückliche Timing im Vordergrund.
Beispiele mit extremen Ausprägungen: Hätte eine Anlegerin bzw. ein Anleger am Tiefpunkt der Finanzkrise, im Frühjahr 2009, in globale Aktien investiert, hätte er bereits nach 12 Monaten über 50 % Ertrag erzielt. Dass zu diesem Zeitpunkt die Angst vor einem Kollaps des Wirtschafts- und Finanzsystems die Medien beherrschte und diese Veranlagung sehr riskant gewesen wäre, sei nur am Rande erwähnt. Andererseits: Kursverluste können auch hoch ausfallen.
Ein globales Aktienportfolio hat im Zeitraum März 2000 bis März 2003 mehr als 50 % an Wert verloren. In dieser Phase haben Technologiewerte nach dem Platzen der „Dotcom-Blase“ noch wesentlich höhere Verluste verzeichnet. Die Kursentwicklungen im Zuge der Finanzkrise 2007 bis Anfang 2009 waren ähnlich schmerzlich.
Wie erklären sich Ups and Downs?
Kurzfristig haben unterschiedliche Ereignisse und Informationen direkten oder indirekten Einfluss auf den Kurs von Aktien:
- Angebot und Nachfrage an der Börse
- volkswirtschaftliche Entwicklungen
- Stimmungen bis hin zu Gier und Panik am Aktienmarkt
- (geo)politische Entwicklungen
- Notenbankentscheidungen
- Renditeentwicklungen uvm.
All dies ist mit mehr oder weniger starken Kursschwankungen verbunden. Bei Einzelaktien ist auch ein Totalausfall nicht ausgeschlossen, wie der Skandal um die deutsche Wirecard-Aktie im Jahr 2020 zeigte.
Wie Wertschwankungen ausgleichen?
Kurzfristige Spekulationen ermöglichen somit hohe Ertragschancen bei gleichzeitig hohem Verlustpotenzial. Hohe Wertschwankungen können über sehr kurze Zeiträume kaum geglättet oder ausgeglichen werden. Das spricht für eine lange Behaltedauer. Statt auf den Faktor Glück sollte man sich auf ein kalkulierbares Chancen- und Risikoprofil stützen können. Dies ist jedoch erst bei langfristigen Investments über mehrere Börsezyklen möglich.
Anlagedauer beeinflusst Ergebnis signifikant
Die Anlagedauer hat demnach einen signifikanten Einfluss auf das Veranlagungsergebnis am Aktienmarkt. Es gilt folgender Grundsatz:
Je länger die Anlagedauer, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein:e Anleger:in von den langfristigen Wertentwicklungen von Aktien profitiert.
Perioden im Vergleich
Machen wir dazu einen Blick in den Rückspiegel: Wir haben einen Aktienfonds unseres Hauses, der global in Aktien investiert, unter die Lupe genommen. Der Fonds wurde 2002 aufgelegt. Betrachten wir nun 5-Jahres-, 10-Jahres- und 15-Jahres-Perioden, wobei der angenomme Investment- bzw. Entnahmezeitpunkt immer um einen Monat versetzt wird.
5 Jahre Behaltedauer
So liegt das Veranlagungsergebnis bei 137 der verfügbaren 191 5-Jahres-Perioden über dem anfänglichen Anlagebetrag (unter Berücksichtigung von Kaufspesen, Depotgebühren, jedoch ohne Steuern). Das bedeutet: Beachtliche 28,3 % aller Beobachtungen wiesen demnach nach 5 Jahren Anlagedauer einen geringeren Wert als den Investitionsbetrag auf. Das kann für unerfahrene Anleger:innen durchaus überraschend sein, dass nach 5 Jahren beinahe ein Drittel aller Investments (noch) nicht ertragreich sind.
10 Jahre Behaltedauer
Bei 10-Jahres-Perioden (in diesem Fall stehen 131 Beobachtungszeiträume zur Verfügung) sind bereits 98,5 % der Ergebnisse (das entspricht 129 Beobachtungszeiträume) positiv.
15 Jahre Behaltedauer
Verlängert man die Anlagedauer auf 15 Jahre, so zeigten 71 von 71 zur Verfügung stehenden Perioden einen Wertzuwachs. Demnach waren alle Beobachtungszeiträume positiv.
Das zeigt: Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses steigt mit der Veranlagungsdauer. Wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Historische Ergebnisse sind kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.
Noch mehr Argumente für langfristiges Investieren findest du in unserem Video:
Wie wärs mit lebenslang?
Ein:e Investor:in ist Miteigentümer eines Unternehmens. Besser: eines breit gestreuten Aktienportfolios. Wer sich als Unternehmer fühlt, wird auch langfristig an seinen Beteiligungen – in Form eines Aktienfonds – festhalten. Warum nicht lebenslang in gute Unternehmen investieren und von deren Geschäftsentwicklung und/oder Dividendenzahlungen profitieren?
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Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: März 2023
Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.
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