Coronavirus und die Kapitalmärkte: Nicht verrückt machen lassen
Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Die für das erste Halbjahr erwartete Erholung der Weltwirtschaft ist vorerst abgesagt. Die rasante Ausbreitung des Virus und die dagegen eingeleiteten Maßnahmen schlagen zunehmend auf weite Teile der Welt durch. Das beeinflusst auch die Wirtschaft rund um den Globus. Was das für die Kapitalmärkten heißt, erfahren Sie hier.
Der Coronavirus und die Auswirkungen auf die Konjunktur
Für die ersten beiden Quartale 2020 drohen eher niedrige oder teilweise negative Wachstumsraten. Wann und in welcher Weise sich die globale Konjunktur von diesem plötzlichen Schock wieder erholen wird, lässt sich derzeit nicht seriös abschätzen. Die Inflationsraten dürften im Zuge dieser neuen Entwicklungen eher wieder schwächer tendieren. Demzufolge haben die Notenbanken bereits weitere geldpolitische Lockerungen signalisiert. Solange die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem Coronavirus hoch bleiben, dürften die Kursschwankungen auf den Finanzmärkten wohl anhalten.
Einbruch der Aktienkurse aufgrund Coronavirus
Zunächst ignorierten die meisten entwickelten Aktienmärkte die negativen Nachrichten aus China. Die großen US-Indices erreichten sogar neue Allzeithochs. In der letzten Februarwoche kippte die Stimmung dann aber schlagartig. Nämlich als offenkundig wurde, dass sich das Coronavirus rasant über die ganze Welt verbreitet. Binnen weniger Tage brachen die Kurse um über 10 % ein. Die extrem lockere Geldpolitik der Notenbanken und die von ihnen freigesetzte Flut an Liquidität bleibt zur Zeit die stärkste Stütze für die Aktienmärkte. Ergänzt wird dies durch Aktienrückkäufe vieler Unternehmen, speziell in den USA.
Die vielfach erwartete und teils eingepreiste Erholung bei Konjunktur und Unternehmensgewinnen ist erst einmal vom Tisch. Sofern die Auswirkungen des Coronavirus auf wenige Monate beschränkt bleiben, wird dies den Aktienkursen vermutlich nicht allzu viel ausmachen.
Was ist hingegen, wenn sich die dadurch ausgelösten volkswirtschaftlichen Abschwächungen vertiefen und verlängern oder es gar zu einer weltweite Rezession kommt? Dann ist fraglich, ob Liquidität und Aktienrückkäufe allein die Kurse oben halten können. Somit dürften die Märkte in den kommenden Wochen sehr genau auf jede neue Entwicklung der Epidemie schauen. Und je nach Nachrichtenlage mit Reaktionen aufwarten.
Anleihemärkte entwickelten sich unterschiedlich
Die Staatsanleihemärkte zeigten sich im Februar sehr stark. Sie bekamen zum Monatsende einen weiteren Schub durch die zunehmende Ausbreitung des Virus sowie die verschlechternden globalen Wachstumsaussichten. Vor allem US-Staatsanleihen legten sehr kräftig zu; ihre Renditen fielen auf neue Rekordtiefs. US-Unternehmensanleihen hoher Bonität legten ebenfalls deutlich zu. Bei Euro-Staatsanleihen war der Kursanstieg weniger stark ausgeprägt.
Bei Euro-Unternehmensanleihen hingegen überwogen die Minuszeichen. Durch das verschlechterte Risikosentiment der Investoren weiteten sich die Renditeaufschläge in diesen Marktsegmenten aus. Ähnliches war bei Schwellenländer-Anleihen zu beobachten. Gute Selektion und ein Fokus auf Qualität bleiben unerlässlich. Sowohl bei entwickelten Ländern als auch bei Schwellenländer-Anleihen. Das gilt umso mehr, als durch das Coronavirus viele Unternehmen vor unerwarteten Herausforderungen stehen.
Es besteht jedoch Hoffnung, dass sich auch mit schwachem Wachstum ein Negativszenario umgehen lässt. Das hat sich auch in der Vergangenheit bei ähnlichen Pandemien so gezeigt. Es bleibt spannend. Wichtig ist, sich von den Schlagzeilen – weder zum Virus noch zu den Märkten – nicht verrückt machen zu lassen.
Aktuelle News zum Coronavirus in Österreich finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: www.sozialministerium.at.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: März 2020
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