Wie man den Spagat zwischen Yoga und Finanzen schafft
Den Spagat schafft Wolfgang Pinner mit links – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Leiter des Teams “Nachhaltige Investments” bei Raiffeisen Capital Management, Fachautor mehrerer Bücher über Nachhaltigkeit und Hochschullektor hat nun eine Yoga-Ausbildung abgeschlossen. Wie Yoga und Investment zusammenpassen und wie er den Spagat zwischen diesen beiden unterschiedlichen Sparten schafft, erzählt uns heute der sympathische Niederösterreicher.
In Anzug und Krawatte, mit Laptop und Aktentasche. Stets die Ruhe bewahrend, gewandt kommunizierend, professionell agierend – das ist der Leiter unseres erfolgreichen Nachhaltigkeits-Teams, Wolfgang Pinner. Wir haben die Koryphäe auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit über seine neue Leidenschaft befragt.
Wie kamst du auf die Idee als erfolgreicher Investmentbanker etwas so Konträres wie eine Yoga-Ausbildung zu machen?
Wolfgang: Ich sehe Yoga als Chance, mich geistig und körperlich weiterzuentwickeln und psychisch und physisch gesund zu bleiben.
Nach zwei Studien im Bereich Wirtschaft und Nachhaltigkeit und nach der Publikation von fünf Büchern zu den Themen Börsenpsychologie und Nachhaltige Geldanlage (z. B. Nachhaltiges Investieren) habe ich vor einigen Jahren Yoga für mich entdeckt. Für mich sind neue Perspektiven generell sehr wichtig. Seien es Sprachstudien, Herausforderungen im Ausdauersport oder das Publizieren von Büchern oder Artikeln – nun hat mich Yoga ganz in seinen Bann gezogen.
Wir hatten bzw. haben ja gerade turbulente Zeiten. Wie schaffst du es als Fondsmanager in einer so verantwortungsvollen Position Phasen wie diese Krise zu bewältigen?
Wolfgang: Volatile Märkte bedeuten für jeden Fondsmanager großen Stress. Besonders, wenn Märkte scheinbar ins Bodenlose fallen, ist dies für jede und jeden, der am Kapitalmarkt tätig ist, alles andere als einfach zu verkraften. Die aktuelle Krise war zusätzlich zu den Marktverwerfungen mit der Angst um die persönliche Gesundheit verbunden.
Für mich waren die ersten Wochen des Lockdowns wegen der starken Kursrückschläge und dem ungewohnten Arbeiten zuhause herausfordernd und gewöhnungsbedürftig. Meine tägliche Yoga-Praxis hat mir dabei geholfen, in dieser Phase ganz bei mir zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren. Gott sei Dank haben sich auch die Märkte wieder stabilisiert, was meine Ausgeglichenheit weiter unterstützt hat.
Wie passen für dich Yoga und Kapitalmarkt zusammen?
Wolfgang: In den Jahren, die ich mittlerweile mehr oder weniger intensiv mit Yoga verbringen durfte, habe ich erfahren, dass es so etwas wie einen „Yoga-Mind“ gibt. Das heißt, dass Yoga-Praktizierende in der Regel eine besondere Art und Einstellung zum Leben und zum Umgang mit anderen haben, die ich sehr schätze.
Wie beim Thema nachhaltiges Investieren ist perspektivisches Denken abseits der Kurzfristigkeit auch im Yoga ein Thema.
Um eine neue Yoga-Übung zu erlernen, braucht man Zeit und viel Anstrengung – ähnlich bei der Bewertung eines Unternehmens aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. Yoga hat viel mit dem Thema Wahrnehmung zu tun, man kann es als kultivierte Aufmerksamkeit bezeichnen. Nachhaltiges Investieren bedeutet Investieren über den Tellerrand hinaus, mit vielfältigsten interdisziplinären Aspekten über die rein finanzielle Perspektive hinaus.
Wie nutzt du deine durch Yoga gewonnene Entspanntheit im täglichen Fondsmanagement?
Wolfgang: Fondsmanagement erfordert neben der Perspektive auf das Wesentliche auch Konzentration und Objektivität in der Betrachtung. Die intensive Beschäftigung mit sich selbst – dem eigenen Geist und Körper – führt dazu, dass der Fokus auf das Wesentliche erleichtert wird. Und wenn ich von „das Wesentliche“ spreche, dann spreche ich in diesem Zusammenhang sowohl die nachhaltige wie auch die fundamentale Einschätzung von Investmentalternativen an.
Als Fondsmanager muss man jede Art von Subjektivität in den Hintergrund drängen und die Dinge von einer objektiven Seite betrachten. Und auch beim Yoga hat dieses “Sich-selbst-Herausnehmen” in Form von Selbstreflexion eine große Bedeutung.
Viele Yoginis sprechen davon, dass Yoga auch eine Energietankstelle ist. Wie ist deine Erfahrung?
Wolfgang: Atemübungen – also Pranayamas – und auch Asanas, Yoga-Übungen, berücksichtigen die Energiebahnen des Körpers und natürlich auch die oft zitierten Chakren, die Hauptenergiezentren des Menschen.
Ich kann also durch Yoga sowohl Energie tanken wie auch Entspannung finden.
Deshalb sieht eine Yoga-Praxis am Morgen auch völlig anders aus als am Abend vor dem Schlafengehen. Sprich: Yoga eignet sich für fast alle Lebenslagen, genauso wie nachhaltiges Investieren für fast jede Börsenphase.
Welche ist deine Lieblingspose?
Wolfgang: Mein Lieblings-Asana ist der Baum, eine Pose für Gleichgewicht, Kraft und Flexibilität. Und mit schönem Bezug zur Nachhaltigkeit …
Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.
Marktbedingte geringe oder sogar negative Renditen von Geldmarktinstrumenten und Anleihen können den Nettoinventarwert des Raiffeisen-GreenBonds sowie des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ShortTerm negativ beeinflussen bzw. nicht ausreichend sein, um die laufenden Kosten zu decken. Die Fonds Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Aktien, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-Aktien, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Momentum und Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Wachstum weisen eine erhöhte Volatilität auf, d.h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können. Im Rahmen der Anlagestrategie des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent kann überwiegend (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in Derivate investiert werden. Die Fondsbestimmungen des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent wurden durch die FMA bewilligt. Der Fonds kann mehr als 35 % des Fondsvermögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente folgender Emittenten investieren: Österreich, Deutschland, Belgien, Finnland, Frankreich, Niederlande, Italien, Großbritannien, Schweden, Schweiz, Spanien, Vereinigte Staaten von Amerika, Kanada, Japan, Australien.
Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der Fonds der Raiffeisen KAG stehen unter www.rcm.at in deutscher Sprache (bei manchen Fonds die Kundeninformationsdokumente zusätzlich auch in englischer Sprache) zur Verfügung.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
Bildquelle: RCM, Wolfgang Pinner privat