5 Antworten auf die brennendsten Fragen zum Thema Inflation
„Früher bin ich mit 100,– Schilling einkaufen gegangen – und heute bekomme ich mit 10,– Euro überhaupt nichts für mein Geld!“ oder „Euro ist teuro“. Noch immer wird behauptet, der Euro ist schuld, dass das Leben seit seiner Einführung 2002 so viel teurer geworden ist. Stimmt das? Oder ist möglicherweise auch zu Schillingzeiten das Leben von Jahr zu Jahr teurer geworden? Stichwort: Inflation!
Ein Rechenbeispiel zu Beginn
Stelle dir vor, du hast aus einer Erbschaft 10.000,– Euro erhalten. Dein Ziel ist, das Geld in zehn Jahren für Renovierungsarbeiten zu nutzen. Nehmen wir an, du legst das Geld unter den sprichwörtlichen “Kopfpolster”. Die Inflation im Laufe dieser Jahre beträgt pro Jahr 2 %.
Wie hoch wird der Kaufkraftverlust deines Geldes in zehn Jahren sein?
- Weniger als 500,– Euro?
- Zwischen 500,– und 1.000,– Euro?
- Zwischen 1000,– und 1.500,– Euro?
- Oder mehr als 1.500,– Euro?
Die Antwort verraten wir später.
Was ist Inflation überhaupt?
Unter Inflation versteht man die Teuerungsrate von Produkten und Dienstleistungen. Gemessen wird sie mittels Verbraucherpreisindex (VPI), welcher monatlich durch die Statistik Austria veröffentlicht wird. Grundlage für die Berechnung ist der sogenannte Warenkorb. Dieser beinhaltet eine repräsentative Auswahl an Produkten und Dienstleistungen, die ein durchschnittlicher Haushalt in Österreich kauft. Dieser Warenkorb wird alle fünf Jahre in Zusammensetzung und Gewichtung angepasst. Zurzeit enthält dieser u. a. Lebensmittel wie Brot, Fleisch, Milch, Kosten für Miete und Energie usw. Eine detaillierte Auflistung findest du hier (unter weiterführende Daten: Warenkorb H/VPI).
2 % Inflation – ein Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB)
Die EZB hat sich Geldpreisstabilität als eines ihrer vorrangigen Ziele gesetzt. Dieses Ziel ist hinterlegt mit einer Inflation unter, aber nahe von 2 %. Aber warum sollen die Preise jährlich um knapp 2 % steigen? Ziel einer Volkswirtschaft ist unter anderem Wirtschaftswachstum (für z. B. eine hohe Beschäftigungsquote, Steuereinnahmen usw.). Würden die Preise sinken bzw. über einen längeren Zeitraum gleichbleiben, würde weniger gekauft werden (aufgrund der Hoffnung, Waren zu einem späteren Zeitpunkt günstiger kaufen zu können). Was also kontraproduktiv für das angestrebte Wirtschaftswachstum wäre.
Wie kann die EZB das Erreichen der Geldpreisstabilität beeinflussen?
Ein wichtiger Hebel zur Erreichung des angesprochenen Ziels, ist die Zinspolitik. Nach der Bankenkrise im Jahr 2008 hat die EZB die Zinsen stark gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Denn: niedrige Zinsen sind zwar für Sparer „negativ“, für Kreditnehmer hingegen „positiv“.
Den umgekehrten Fall erleben wir nun seit Beginn des Russisch-Ukrainischen Krieges im Februar 2022. Seit damals wurden die Zinsen von der EZB mehrfach angehoben. Und zwar mit eben dem Ziel der Geldpreisstabilität, nachdem die Inflation in der Eurozone bis über 10 % gestiegen war.
Es ist für die EZB ein schmaler Grad, gleichzeitig die Wirtschaft im Wachstum zu unterstützen und die Inflation in Grenzen zu halten.
Inwieweit beeinflusst die Inflation deine Kaufkraft?
Kehren wir zurück zu unserem Rechenbeispiel zu Beginn. Die richtige Antwort ist 4. Mehr als 1.500,– Euro Kaufkraftverlust. Der Realverlust nach zehn Jahren liegt bei knapp 1.800,– Euro. Nachrechnen kannst du das u. a. hier.
Daher: Kannst du heute um 10.000,– Euro
- alle Fenster deiner Eigentumswohnung austauschen – blieben 2033 ein bis zwei alte Fenster erhalten,
- die Fassade deines Hauses erneuern – würde ein ansehnlicher Teil 2033 im alten Zustand verbleiben,
- Parkett in deiner kompletten Wohnung verlegen – 2033 blieben die Bodenbeläge z. B. im Schlafzimmer und der begehbaren Garderobe unverändert.
Was kannst du tun, um der Inflation ein Schnippchen zu schlagen?
Auf klassischen Veranlagungen erhältst du meist eine Verzinsung die (weit) unter der aktuellen Inflation liegt. Es liegt somit an dir, dein Erspartes so zu veranlagen, dass deine Ertragschance höher ist, als die aktuelle Inflation bzw. zumindest den Kaufkraftverlust so gering wie möglich zu halten.
Dazu ist es sinnvoll und wichtig, sich mit Veranlagungsformen auseinanderzusetzen, die höhere Ertragsmöglichkeiten mit sich bringen. Sich über die Herausforderungen und den Nutzen von bislang ungenutzten Investments zu informieren. Wertpapierfonds sind hierbei eine Möglichkeit, dem realen Kaufkraftverlusts deines Vermögens entgegenzutreten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Veranlagungen in Fonds mit höheren Risiken verbunden sind, bis hin zu Kapitalverlusten.
Ist der Euro nun schuld daran, dass du dir heute weniger leisten kannst als früher? Die Inflation hat schon zu Schillingzeiten an der Kaufkraft geknabbert, auch wenn das manch´ einer nicht wahrhaben will. Es liegt an dir, mit ausgewählten Veranlagungsformen dem entgegenzuwirken.
Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Jänner 2020, aktualisiert im Oktober 2023
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Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten.
Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG
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Inhalte
1. Ein Rechenbeispiel zu Beginn
2. Was ist Inflation überhaupt?
3. 2 % Inflation – ein Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB)
4. Wie kann die EZB das Erreichen der Geldpreisstabilität beeinflussen?
5. Inwieweit beeinflusst die Inflation deine Kaufkraft?
6. Was kannst du tun, um der Inflation ein Schnippchen zu schlagen?