Eine Reihe von Menschen zeigt Daumen runter wenn es um Fehler beim Veranlagen geht.

6 typische Fehler beim Veranlagen: Wie du es NICHT machen solltest!

“Aus Fehlern wird man klug!” So ein oft bedientes Sprichwort. Dem stimmen wir zu. Bloß: Man muss diese Fehler nicht immer selbst begehen. Nein, man kann auch aus den Fehlern anderer lernen. Wir rollen somit das Feld diesmal von hinten auf und zeigen dir 6 typische Fehler beim Veranlagen, die schon viele begangen haben und die du dir ersparen kannst!

Achtung: Ironie! 🙂

#1: Auf Nummer “sicher” gehen

Im Bild sind Geldscheine unter einem Kopfpolster zu sehen. Ein klassischer Fehler beim Veranlagen.

Am sichersten ist das Geld noch immer unterm Kopfpolster. Da muss man keinerlei Gebühren zahlen und Verluste sind auch nicht möglich. Dort ist dein Erspartes auch total sicher vor Diebstahl. Und wie das Eichhörnchen im Frühjahr alle Verstecke mit Nüssen wieder findet, findest auch du ganz sicher alle deine Ersparnisse in den verschiedenen Verstecken wieder.

Eines ist “sicher”: Unter dem Kopfpolster nagt der Zahn der Zeit – oder besser gesagt die Inflation – an deinem wohlverdienten Geld. Und die ist nicht zu unterschätzen. Ein Beispiel: Bei einer Inflation von 2 % pro Jahr sinkt die Kaufkraft von 10.000,– Euro über 10 Jahre um knapp 1.800,– Euro. Nachrechnen kannst du das hier. Mehr Informationen zu Inflation erhältst du in diesen Beiträgen: 5 Antworten auf die brennendsten Fragen zum Thema Inflation bzw. Bleibt die Inflation so hoch?.

#2: Investiere nicht jetzt – warte lieber auf den idealen Zeitpunkt

Kapitalmarkt? Ja, vielleicht, irgendwann. Aber jetzt ist wirklich nicht der richtige Einstiegszeitpunkt. Mit Sicherheit ist es ein andermal besser, um dein Geld zu veranlagen. Du wartest, bis du mehr verdienst, die Energiepreise und Inflation wieder sinken, die Wirtschaftsaussichten wolkenlos sind, Italien eine neue Regierung hat, die Kinder finanziell auf eigenen Beinen stehen, die … (bitte dein persönliches Abwarte-Motiv einsetzen). Kein Problem, der richtige Einstiegszeitpunkt wird schon kommen – oder auch nicht. Vielleicht gibt es den nämlich gar nicht bzw. möglicherweise ist immer der richtige?

Bist du interessiert, wie das mit dem richtigen Einstiegszeitpunkt wirklich ist, dann lies hier weiter: Wann ist der beste Kaufzeitpunkt?

#3: Setze alles auf ein Pferd

Jetzt wird angelegt! Du hast dich entschlossen, erstmals am Kapitalmarkt zu investieren. Hier gibt es sehr viele Wertpapiere – die Aufteilung auf verschiedene Anlageklassen findest du jedoch überbewertet. Also investierst du dein komplettes Geld in eine einzige Aktie. Breite Streuung, Aufteilung auf unterschiedliche Branchen und Währungen – wozu? Schließlich weißt du genau, welche Aktie sich unter den zigtausenden am Markt in den nächsten Monaten am allerbesten entwickeln wird. Andere Anlageklassen (wie z. B. Anleihen und Rohstoffe) werden links liegen gelassen – klar, wenn man soeben die beste Aktie der Welt ausgewählt hat! Dass Unternehmen auch in wirtschaftliche Turbulenzen kommen können – bis hin zu einer möglichen Pleite – ignorierst du einfach.

Oder wäre eine breite Streuung doch eine Überlegung wert? Wenn du zu diesem Schluss gekommen bist, lies hier weiter: Diversifikation – Qualität der Vielfalt.

#4: Kaufe und verkaufe so oft wie möglich

Nachdem du dich für den günstigsten Kaufzeitpunkt entschieden hast, ist es auch ein Leichtes für dich, am Zenit der Kursentwicklung zu verkaufen. Selbstverständlich nicht erst nach Jahren oder Jahrzehnten. Ein vernünftiger, zweistelliger Anlageerfolg sollte sich schließlich bereits nach ein paar Tagen einstellen. Dann wird schnell Kassa gemacht und neu investiert. “Gewinne laufen lassen” ist etwas für Langeweiler. Hohe Erträge sind nur durch reges Handeln – kaufen und verkaufen – zu erwirtschaften. Hyperaktivität statt langfristiger Anlagestrategie. Das Sprichwort “Hin und Her macht Taschen leer” ist für dich eine alte, nicht zeitgemäße Mär. Nur bei jenen Wertpapieren, die in die Verlustzone rutschen, bleibst du so lange investiert, bis der Einkaufspreis wieder erreicht wird und du zumindest bare aussteigst.

Ist dein Ziel eine langfristige Veranlagung, die eine Grundlage für das Erreichen deiner Wünsche sein soll, bist du mit dieser Strategie wahrscheinlich wenig erfolgreich. Wenn du doch eher an einer langfristigen Anlagestrategie mit Unterstützung durch Profis interessiert bist, klicke hier: Wir verraten, was es mit aktivem Fondsmanagement auf sich hat.

#5: Investiere in Dinge, die du nicht verstehst

Schöne Marketingbroschüren und großflächige Online-Werbeinserate versprechen zweistellige Renditen? Hier schlägst du sofort zu. Kaufspesen, Risikohinweise spielen keine Rolle, schließlich werden weit überdurchschnittliche Ergebnisse zugesichert. Deinen Hausverstand kannst du beim Thema Geld getrost zu Hause lassen. Wie das vielversprechende Veranlagungskonstrukt funktioniert, müssen lediglich die Anbieter wissen. Und nicht du als Anlegerin bzw. Anleger*.

Es ist schon passiert, dass sich diverse Anbieter, Plattformen, Investments in Luft auflösen. Dann wäre das Motto “Investiere nur in etwas, das du auch verstehst” eventuell doch eine Überlegung wert. Dieses Prinzip wird von Profi-Anlegern bei der Wertpapierauswahl kompromisslos angewandt. Lies dazu hier mehr: Sind Veranlagungen in Fonds nicht zu riskant?.

#6: Befolge Geheimtipps

Ein Mann flüstert einem anderen Mann etwas zu.

Nach 20 Jahren des Hortens am Sparbuch muss es nun schnell gehen. Wer will sich schon lang und breit mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzen, vorab informieren, eine umfassende Beratung in einer Bank in Anspruch nehmen? Lieber für die Auswahl der Urlaubsdestination die Zeit opfern, über die Veranlagung von Zehntausenden Euro entscheidest du lieber ganz schnell binnen Minuten. Der Geheimtipp des Freundes, der den Tipp vom Freund seines Kusins dritten Grades unter der Hand erhalten hat, wird sofort umgesetzt. Am besten telefonisch über einen unbekannten Anbieter. Überweisung auf ein Konto im Ausland, denn Zeit ist Geld.

Wird sicher gut gehen? Oder auch nicht, wie unzählige Beispiele der Vergangenheit beweisen. Geheimtipps und Empfehlungen waren nicht selten der größte Flop oder eine Menge “Lehrgeld”. Deshalb schadet eine Brise Finanzwissen nie. Im Finanzprofi-Selbsttest kannst du deinen derzeitigen Wissensstand abfragen und gleich auch aufpeppen. Klicke hier.

Und natürlich bist du auch in deiner Hausbank gut aufgehoben und wirst bestens beraten.

Genug der Ironie. Ein Sprichwort besagt: “Aus Erfahrung wird man klug!” Jedoch wie schon eingangs erwähnt: Nicht jede schlechte Erfahrung muss selbst gemacht werden. Deshalb lohnt es sich, sich die obigen Fehler zu Herzen zu nehmen – und sie auszulassen. Sich etwas Finanzwissen anzueignen und auf die Beratung von Experten zu vertrauen, die sich laufend mit dieser Materie beschäftigen. Experten, die du auch nach erfolgter Veranlagung jederzeit befragen kannst. Persönlich. Vor Ort.

Wie du nun Fehler beim Veranlagen vermeidest

  • Informiere dich vorab oder lasse dich beraten.
  • Warte mit deinem Investment nicht bis zum “richtigen” Einstiegszeitpunkt, beginne jetzt (regelmäßig) für deine Pläne anzulegen.
  • Versuche das angebotene Wertpapier, dessen Charakteristik, seine Chancen und Risiken zu verstehen.
  • Achte stets auf breite Streuung.
  • Investiere langfristig mit Strategie. Kurzfristige Spekulation kann gut gehen, aber auch böse enden.

Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: September 2022.

*Aufgrund der Lesbarkeit wird auf das Gendern verzichtet. Sämtliche personenbezogene Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. 

Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH oder kurz Raiffeisen KAG

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